Der Band bietet eine Bestandsaufnahme der vorliegenden Forschungsergebnisse zur kontrovers diskutierten Frage nach den Binde- und Integrationskräften des S-Regimes und nach der Bereitschaft der deutschen Bevölkerung zum loyalen 'Mitmachen' im 'Dritten Reich'. Zentraler Bezugspunkt hierfür ist die Frage nach Bedeutung und Wirkung der von den Nationalsozialisten so vehement propagierten 'Volksgemeinschaft'. Dabei wird auch die Frage thematisiert, welche Bedeutung die Erinnerungen an die 'Volksgemeinschaft' nach 1945 gewonnen haben. Theoretische Zugänge werden im Einführungsteil aus historischer, politikwissenschaftlicher und sozialpsychologischer Sicht vorgestellt.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Schon die Problematisierung des Begriffs "Volksgemeinschaft" in der Einleitung dieses von Detlef Schmiechen-Ackermann herausgegebenen Sammelbandes des Forschungskollegs "Nationalsozialistische Volksgemeinschaft" der Universitäten Göttingen, Hannover, Oldenburg und Osnabrück verweist für den Rezensenten auf die prinzipielle Schwierigkeit, die soziale Realität der "Volksgemeinschaft" zu messen und zu bewerten. Wenn die Beiträge im Band anhand von Kategorien, wie Propaganda, Emotionspolitik oder materielle Versprechen, eher auf das Verheißungsvolle und das Mobilisierungspotential des Begriffs abheben, erscheint das Gabriele B. Clemens richtig. Ebenso hat sie keine Einwände gegen die Heterogenität der hier gegebenen Antworten zum Verhalten der großen Bevölkerungsmehrheit im NS-Regime. "Volksgemeinschaft" erscheint ihr nach dieser Lektüre vor allem als etwas Intendiertes und Propagiertes. Für Clemens schließt dieser Umstand allerdings keinesfalls aus, dass es Zustimmung und Opportunismus tatsächlich millionenfach gegeben hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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