Theaterintendantinnen und Pianisten erhalten Morddrohungen, das Publikum muss ein Berliner Revuetheater wegen einer Bombenwarnung verlassen, in Zwickau marschieren Skins vor einer Galerie auf, in Stuttgart verlangen AfD-Abgeordnete eine Übersicht über Theatermitarbeiter mit Migrationshintergrund. Rechte Politiker sprechen üble Beleidigungen aus und appellieren ans Volksempfinden. Nichts davon ist ein Einzelfall.Der Journalist Peter Laudenbach hat über hundert rechte Übergriffe auf die Kunstfreiheit dokumentiert. Welche Muster lassen sich dabei beobachten? Welche Funktionen und Folgen haben die gezielten Gewaltandrohungen in rechten Eskalationsstrategien? Was macht Theater und Kunstinstallationen zu attraktiven Zielen?Der Angriff auf die Kunstfreiheit ist ein Angriff auf die offene, liberale Gesellschaft. Das Ziel sind die Markierung von Feindbildern, das Schüren von Aggression und die Polarisierung der Gesellschaft. Mit klugen und solidarischen Aktionen halten unzählige Menschen aus Kunst und Kultur dagegen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.03.2023VON SZ-AUTOREN
Peter Laudenbach über
rechte Kunsthasser
Die Neue Rechte hat die Kultur als Kampffeld entdeckt. Aber weshalb interessieren sich AfD- Politiker plötzlich für Tanztheater und zeitgenössische Musik? Und was geht im Kopf von Leuten vor, die Buchhändlern das Auto anzünden oder Sprengsätze in Jugendzentren werfen? Theaterintendantinnen und Pianisten erhalten Morddrohungen, das Publikum muss ein Berliner Revuetheater wegen einer Bombenwarnung verlassen, in Zwickau marschieren Skins vor einer Galerie auf, in Stuttgart verlangen AfD-Abgeordnete eine Übersicht über Theatermitarbeiter mit Migrationshintergrund. Nichts davon ist ein Einzelfall.
Peter Laudenbach, der Berliner Theaterkritiker der SZ, hat in einer SZ-Recherche über 100 rechte Übergriffe auf die Kunstfreiheit dokumentiert. In seinem neuen Buch analysiert er, welche Funktionen und Folgen die rechte Eskalationsstrategie hat: Wie funktionieren rechte Bedrohungsallianzen, was macht Theater und Kunstinstallationen zu attraktiven Zielen der rechten Aggression? Seine Beobachtung: Der Angriff auf die Kunstfreiheit ist letztlich auch ein Angriff auf die offene, auf die liberale Gesellschaft.
Peter Laudenbach: Volkstheater. Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2023. 144 Seiten, 12 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Peter Laudenbach über
rechte Kunsthasser
Die Neue Rechte hat die Kultur als Kampffeld entdeckt. Aber weshalb interessieren sich AfD- Politiker plötzlich für Tanztheater und zeitgenössische Musik? Und was geht im Kopf von Leuten vor, die Buchhändlern das Auto anzünden oder Sprengsätze in Jugendzentren werfen? Theaterintendantinnen und Pianisten erhalten Morddrohungen, das Publikum muss ein Berliner Revuetheater wegen einer Bombenwarnung verlassen, in Zwickau marschieren Skins vor einer Galerie auf, in Stuttgart verlangen AfD-Abgeordnete eine Übersicht über Theatermitarbeiter mit Migrationshintergrund. Nichts davon ist ein Einzelfall.
Peter Laudenbach, der Berliner Theaterkritiker der SZ, hat in einer SZ-Recherche über 100 rechte Übergriffe auf die Kunstfreiheit dokumentiert. In seinem neuen Buch analysiert er, welche Funktionen und Folgen die rechte Eskalationsstrategie hat: Wie funktionieren rechte Bedrohungsallianzen, was macht Theater und Kunstinstallationen zu attraktiven Zielen der rechten Aggression? Seine Beobachtung: Der Angriff auf die Kunstfreiheit ist letztlich auch ein Angriff auf die offene, auf die liberale Gesellschaft.
Peter Laudenbach: Volkstheater. Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2023. 144 Seiten, 12 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Sophia Zessnik begrüßt diesen Band von Peter Laudenbach. Der Journalist widme sich, erläutert sie, den Attacken aus dem rechten Spektrum auf das deutsche Kulturleben, die neben Institutionen aus den Bereichen Vergangenheitsbewältigung und Migration auch Einzelpersonen beträfen. Laudenbach ziehe eine Verbindung zu den Erfolgen der AfD insbesondere in Ostdeutschland. Zwar träten deren Funktionäre laut Laudenbach nicht selbst als Steinewerfer in Erscheinung, ihre Rhetorik funktioniere jedoch als Rechtfertigung für gewalttätige Handlungen bis hin zu Mord. Dem Aufruf Peter Laudenbachs, das Erstarken rechtsextremer Kräfte ab sofort genauer zu beobachten, schließt sich die Rezensentin vollumfänglich an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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