Die Bundesbank kann aufgrund der starken Geldmarktabhängigkeit des Kapitalmarkts mit ihrem gesamten geld- und kreditpolitischen Instrumentarium auch in die langfristigen Kreditmärkte eingreifen. Je nach konjunkturellen Erfordernissen und vorhandenen Mög lichkeiten wird sie mittels einer Kombination von Offenmarktgeschäften in langfristigen Schuldverschreibungen und sonstigen - indirekten - Maßnahmen für ein Steigen oder Fallen der Wertpapierrenditen sorgen. Daran passen sich die Konditionen langfristiger Bankkredite und Sparformen meist sehr schnell an, womit die gesamte zinsabhängige Kreditnachfrage in die gewünschte Richtung gedrängt werden kann. Häufig ist die hoheit liche Liquiditätspolitik der Bundesbank zur Kapitalmarktbeeinflussung effektiver als die "freiwillige" Offenmarktpolitik, zumal es ihr an "Munition" in Form offenmarktfähiger Papiere mangelt. Langfristige Offenmarktpolitik soll in erster Linie kursglättend sein, d. h. besondere Ausschläge mindern und nicht einen von marktmäßigen Faktoren ausgelösten Zinstrend zum Halt oder zur Umkehr bringen. Fragen: 20. Wie betreibt die Bundesbank direkte Kapitalmarktpolitik? 21. Und wo liegen ihre Grenzen? 22. Warum ist die indirekte Kapitalmarktbeeinflussung meist wirksamer als die direkte? b) Staatliche Kapitalmarktpolitik Lernziel: Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit den wichtigsten Einflußmöglichkeiten des Staates auf den Kapitalmarkt. Sie müssen dabei ordnungs- und prozeßpolitische Aspekte voneinander trennen und ihre jeweiligen Zielsetzungen beurteilen können. Die Politik der Bundesbank dient hauptsächlich dem Ziel der Sicherung des Wertes der D-Mark im In- und Ausland. Also einmal der Verhinderung von Preisniveausteigerungen, zum anderen der Aufrechterhaltung relativ konstanter Austauschverhältnisse der D-Mark (Wechselkurse) mit anderen Währungen.
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