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Gegen Ende seines Lebens wird der altgediente Sportreporter Mike Sullivan von seinem Sohn gefragt, was ihm aus drei Jahrzehnten auf nordamerikanischen Pressetribünen am deutlichsten in Erinnerung geblieben sei. Die Antwort überrascht: »Ich habe 73 Secretariat beim Derby rennen sehen. Das war reine ... Schönheit, verstehst du?« John Jeremiah Sullivan versteht gar nichts. Also verbringt er die nächsten zwei Jahre damit, der väterlichen Begeisterung nachzugehen - für Secretariat, dieses mythische, geniale Rennpferd, und für Pferde überhaupt. Er reist kreuz und quer durchs Land, kriecht durch…mehr

Produktbeschreibung
Gegen Ende seines Lebens wird der altgediente Sportreporter Mike Sullivan von seinem Sohn gefragt, was ihm aus drei Jahrzehnten auf nordamerikanischen Pressetribünen am deutlichsten in Erinnerung geblieben sei. Die Antwort überrascht: »Ich habe 73 Secretariat beim Derby rennen sehen. Das war reine ... Schönheit, verstehst du?«
John Jeremiah Sullivan versteht gar nichts. Also verbringt er die nächsten zwei Jahre damit, der väterlichen Begeisterung nachzugehen - für Secretariat, dieses mythische, geniale Rennpferd, und für Pferde überhaupt. Er reist kreuz und quer durchs Land, kriecht durch prähistorische Höhlen, vergräbt sich in der Kulturgeschichte des Equus caballus, verbringt Wochen auf runtergerockten Pferderennbahnen und besucht Gestüte, wo die Jungtiere auf die Saison vorbereitet und für Millionen Dollar versteigert werden. Und bei alledem versucht er, dem inzwischen verstorbenen Vater nachträglich doch noch nahezukommen.

Memoir, Reportage, historische Erkundung: J. J. Sullivan hat ein schillerndes, wunderbar eigensinnig bebildertes Buch geschrieben, über Herkunft, über das Verhältnis zu seinem Vater und über Pferde - in unserer Geschichte, Kultur und kollektiven Fantasie.
Autorenporträt
John Jeremiah Sullivan, geboren 1974 in Louisville/Kentucky, arbeitet als Reporter für das The New York Times Magazine, GQ, Harper's Magazine, die Paris Review und andere amerikanische Zeitschriften. Er lebt in North Carolina. Hannes Meyer, geboren 1982, lebt und arbeitet als freier Übersetzer in Düsseldorf. Er übersetzte unter anderem Bücher von Dana Spiotta, Giles Foden und James Franco.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensent Christian Metz lässt sich ein auf John Jeremiah Sullivans Essays zum Pferdesport, die auf sehr feinsinnige Weise auch Kulturgeschichte, Erinnerungen an seinen Vater, einen Sportreporter, und die Anschläge vom 11. September verbinden. Metz folgt dem Autor, den er als Meister des New Journalism preist, zum berühmten Kentucky Derby, er lässt seinen Vater von der Schönheit des Hengstes Secretariat schwärmen oder schildert, wie sich der saudische Prinz bin Salman just am 11. September 2001 bei einer Pferdeauktion in Lexington ein Bietergefecht um Secretariats Enkel mit dem emiratischen Kronprinzen liefert. Wie Sullivans Bilder und Gedanken verbindet, Schönheit und Geschwindigkeit, imponiert Metz sehr.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Von beachtlicher literarischer Bedeutung ist indes ein gerade auf Deutsch erschienenes Buch, dessen Autor zu ergründen versucht, was es mit der Begeisterung für edle und schnelle Pferde auf sich hat.« Harry Nutt Berliner Zeitung 20221114