Staunend folgen wir dem Kalligraphen Dalessius durch die Wunder des 18. Jahrhunderts: Automaten, erfinderische Henker, sonderliche Bordelle, frühe Computer, Hinrichtungsmaschinen, Teiche voller giftiger Fische, düstere Schlösser und die Linienkutschen für Leichen sind alle in den Kampf der Aufklärung gegen die finsteren Mächte des untergehenden Ancien Régime verstrickt. Voltaire und Dalessius decken einen ungeheuren Coup des Klerus auf, aber können sie ihn auch verhindern?
Pablo De Santis erzählt uns die Zeit vor der Französischen Revolution so, wie wir sie garantiert noch nie gesehen haben.
Pablo De Santis erzählt uns die Zeit vor der Französischen Revolution so, wie wir sie garantiert noch nie gesehen haben.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Kaum jemand ist bisher mit so viel Spiellust und Ideenkombinatorik dem Mordinstrument Sprache auf den immateriellen Leib gegangen wie der Argentinier Pablo des Santis", feiert Tobias Gohlis den dritten Roman "Voltaires Kalligraph", der offensichtlich vom Schönschreiber des Philosophen handelt. Doch dies sei schon die erste irreführende Fährte, erklärt unser Rezensent. Der Kalligraph Dalessius, der "'Voltaires unidentifizierbares Gekritzel'" für die Drucker in eine lesbare Reinschrift bringt, verflüchtigt sich "hinter seinen Federn, Papieren und Tinten beinah vollständig in seine Funktion" und mischt sich schreibend in den "epochalen Kampf zwischen Voltaire und den Mächten der Finsternis" ein. De Santis kombiniert dabei "die vertrauten Effekte des Gruselromans - düstere Schlösser, Geheimtinten, dubiose Erblinien, Verschwörer unter Kutten - mit dem Lieblingsthema der Romantik, dem Automaten", verrät unser begeisterter Rezensent und resümiert: "Philosophie, Fantastik, Wortspielerei - bei de Santis ist der Kriminalroman pures Vergnügen auf höchstem Niveau".
© Perlentaucher Medien GmbH
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