Archivare haben bisher der NS-Vergangenheit ihres Berufsstandes nur wenig Beachtung geschenkt. Erst in den vergangenen Jahren erlangte dieses Thema zunehmende Beachtung. Nahezu einmalig dürfte die Karriere des Archivars Dr. Heinrich Glasmeier sein, der nach 1933 in führende Stellen des NS-Propagandaapparates emporklimmen konnte. Norbert Fasse, der Leiter des Borkener Stadtarchivs und Stadtmuseums, legt nun einen erweiterten Vortrag über diesen Historiker, Archivar und Reichsrundfunkintendanten vor. Auf knapp 70 Seiten skizziert Fasse einen komplexen Lebenslauf, der schon allein aufgrund Glasmeiers führender Rolle in der Adels- und landschaftlichen Archivpflege Westfalens Aufmerksamkeit verdient. Fasse lag vor allem daran, das "Symptomatische" an Glasmeiers Werdegang aufzuzeigen. Das ist ihm unzweifelhaft gelungen. Hervorzuheben ist, dass durch seine Arbeit die politische Dimension und die charakterliche Zweifelhaftigkeit Glasmeiers erstmals ausführlich aufgezeigt und in das Umfeld reaktionärer westfälischer Kreise eingebettet wurde. Darin liegt das anzuerkennende Verdienst Fasses.
Rico Quaschny (Der Archivar 56, 2003)
Aus dem Inhalt:
Vorbemerkung
Kriegsfreiwilliger, Freikorpskämpfer, Republikgegner
Verzweigte Kontakte als Adelsarchivar
Einsatz für "Heimatschutz" und Rassenkunde
Antirepublikanisches Kriegsgedenken
"Anschluß an die Hitlerbewegung"
Eine Rundfunk-Karriere im Westen
Im Führungskader des Propaganda-Apparates
Nach der Entmachtung: Byzantinismus im Untergang
Rico Quaschny (Der Archivar 56, 2003)
Aus dem Inhalt:
Vorbemerkung
Kriegsfreiwilliger, Freikorpskämpfer, Republikgegner
Verzweigte Kontakte als Adelsarchivar
Einsatz für "Heimatschutz" und Rassenkunde
Antirepublikanisches Kriegsgedenken
"Anschluß an die Hitlerbewegung"
Eine Rundfunk-Karriere im Westen
Im Führungskader des Propaganda-Apparates
Nach der Entmachtung: Byzantinismus im Untergang