Niederbayern – noch in den 1950er Jahren das „Armenhaus“ Bayerns, mittlerweile ökonomischer Musterschüler. Stefan Rieder untersucht den Mythos von der „Aufsteigerregion“. Seine Monographie enthält eine faktenreiche wirtschaftliche Analyse und beschreibt den Wandel vom katholisch-konservativen Bauernland zum gesellschaftlich pluralen Wissenschafts- und Industriestandort. Dabei spürt der Autor auch den niederbayerischen Identitäten und unterschiedlichen Sichtweisen in der Region nach: So findet er die modernisierungskritische Sehnsucht nach unversehrter Heimat ebenso vor wie den ungetrübten Fortschrittsglauben.