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Der Mangel an gultigen und anerkannten MaBstaben fur die asthetische Qualitat der gebauten U mwelt in Architektur und Stadtebau, Ingenieurbau und Landschaftspfle ge, hat seine Ursache darin, daB die weitaus groBte Zahl der Planer und Gestalter, aber auch ,die Offentlichkeit' die GesetzmaBigkeiten und Regeln asthetischer Gestaltung entweder nicht kennen oder ignorieren. Das zum asthetischen MaBstab erhobene Ur tei! des ,gebildeten' Burgers wurde dagegen zur gesetzlichen Norm, die ihre Recht fertigung aus dem Postulat der Freiheit des einzelnen und besonders der Freiheit des Kunstlers nimmt. Die…mehr

Produktbeschreibung
Der Mangel an gultigen und anerkannten MaBstaben fur die asthetische Qualitat der gebauten U mwelt in Architektur und Stadtebau, Ingenieurbau und Landschaftspfle ge, hat seine Ursache darin, daB die weitaus groBte Zahl der Planer und Gestalter, aber auch ,die Offentlichkeit' die GesetzmaBigkeiten und Regeln asthetischer Gestaltung entweder nicht kennen oder ignorieren. Das zum asthetischen MaBstab erhobene Ur tei! des ,gebildeten' Burgers wurde dagegen zur gesetzlichen Norm, die ihre Recht fertigung aus dem Postulat der Freiheit des einzelnen und besonders der Freiheit des Kunstlers nimmt. Die Folgerungen machen nachdenklich, da sie die alte Frage nach dem Verhaltnis von Gesetz und Freiheit asthetischer Gestaltung erneut aufwerfen. Es gilt zu bedenken, inwieweit Freiheit nicht nur aus der Anerkennung und Befolgung des Gesetzes erwachsen kann, mehr noch, inwieweit das Gesetz erst die Freiheit schutzt und sichert, so wie der Gebrauch der Regeln das Spiel nicht nur ermoglicht, sondern im gesellschaftlichen Miteinander der Spieler und im spielerischen Gebrauch der Regeln dem einzelnen die personliche Freiheit uberhaupt erst gewahrleistet. Mit der Absicht, die Frage nach den gegenseitigen Beziehungen und Abhangigkei ten von Gesetz und Freiheit zu beantworten, ist keine Darstellung einer allgemeinen Architekturtheorie verbunden; vielmehr wird ein N achdenken uber Grundlagen und Bedingungen des Bauens und uber die dabei verwendeten Mittel asthetischer Gestal tung angeboten. Weder Vitruv noch Alberti oder Le Cor busier haben mit ihren schriftlichen Zeugnissen eine Architekturtheorie formulieren wollen, sondern ledig lich Anweisungen zum Bauen gegeben.
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