Produktdetails
  • Verlag: Autovision
  • ISBN-13: 9783980583275
  • Artikelnr.: 26264510
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.01.2004

GESEHEN & GELESEN
Wer sich mit automobiler Tradition beschäftigt und das Wort „Zwei-Takter” hört, denkt sofort an DKW. Vier Jahrzehnte, von 1928 bis 1968, gehörten die zumeist frontgetriebenen Automobile zu denen, die heute längst selbstverständliche Mobilität breiter Bevölkerungsgeschichten möglich machten. Und wie stark die Ausstrahlung der Marke war, zeigte sich nach 1945: Zum einen wurde DKW zum Grundstein des Neuanfangs von Audi in Ingolstadt, zum anderen bediente man sich auch in der DDR dieses großen Erbes.
In sechs Kapitel – von den allerersten Anfängen im sächsischen Zschopau bis hin zu den sportlichen Erfolgen – beschreibt Autor Thomas Erdmann in seinem aufwändig bebilderten Buch „Vom Dampfkraftwagen zur Meisterklasse” die Geschichte der DKW-Automobile von 1907 bis 1945. Erdmann, ausgewiesener Kenner dieser Traditionsmarke, erzählt von den vielen längst vergessenen SB-Wagen von Slaby-Beringer, den DEW Elektrowagen und stellt ausnahmslos alle DKW-Serienmodelle detailliert vor – nicht ohne die für Liebhaber so wichtigen Zahlen wie Fahrgestellnummern, Stückzahlen oder monatliche Produktionszeiten.
So macht sich dieses Buch nicht nur in der Sammlung eingefleischter DKW-Freunde gut; es spiegelt vor allem ein Stück deutsche Industriegeschichte.
pit
Thomas Erdmann: Vom Dampfkraftwagen zur Meisterklasse – Die Geschichte der DKW-Automobile 1907 bis 1945; autovision-verlag, Hamburg; 320 Seiten; über 400 Fotos; 39 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2003

Alles über DKW-Autos

Autobücher gibt es viele. Selten hat man aber so eins wie dieses DKW-Buch in der Hand, dessen Detailverliebtheit und Erzählflut den Leser sprachlos macht. Thomas Erdmann, Mitarbeiter bei Audi Tradition, hat in jahrelanger Kleinarbeit offenbar alles über die Geschichte der DKW-Automobile zusammengetragen und alles in einem dicken Wälzer zusammengefaßt, wobei die Geschichte der DKW-Automobile bis 1945 erzählt wird, ein zweiter Band über die Nachkriegszeit ist in Vorbereitung.

Erdmann setzt den Beginn der DKW-Historie auf den April 1907, als der Däne Jörgen Skafte Rasmussen, der in Zwickau ein Ingenieurstudium absolviert hatte, in Zschopau im Erzgebirge sein Unternehmen "Rasmussen & Ernst" ins Handelsregister eintragen läßt. Maschinen, Metallwaren und Armaturen werden produziert. Das Unternehmen prosperiert, bis der Erste Weltkrieg eine erste Zäsur setzt. Benzin ist knapp, und Rasmussen kommt auf die Idee, einen Dampfwagen zu bauen. Das geschieht tatsächlich, und obwohl nur Bilder und Pläne überliefert sind, kann man wohl annehmen, daß der Dampfwagen mit einem 500-Liter-Kessel rund 90 Kilometer weit fahren konnte und rund 40 PS leistete.

Als der Krieg zu Ende geht (das Militär hatte die Entwicklung zum Teil mitfinanziert), wird das Projekt beendet, alles wird verschrottet. Eines aber bleibt: DKW. Die Marke für Dampfkraftwagen hatte sich Rasmussen eintragen lassen. Erst später kommt der kleine Zweitakt-Spielzeugmotor, "Des Knaben Wunsch" oder "Das Kleine Wunder". Anfang der zwanziger Jahre folgt der Einstieg ins Fahrrad-Geschäft (mit Hilfsmotor), erste Autos werden gebaut, und Mitte der zwanziger Jahre fährt das erste DKW-Auto in Großserie. Erdmann erzählt die gesamte Geschichte mit einer kaum gekannten Akribie, mehr als 500 historische Fotos, die zum großen Teil nie zuvor veröffentlicht wurden, runden das gekonnt gestaltete Werk ab. Man darf sich jetzt schon auf den zweiten Band freuen, der 2005 erscheinen soll.

BORIS SCHMIDT

Vom Dampfkraftwagen zur Meisterklasse. Die Geschichte der DKW-Automobile 1907 bis 1945. Von Thomas Erdmann, Autovision-Verlag, Hamburg, 320 Seiten, mehr als 500 Fotos, 39 Euro.

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