Die in diesem Band versammelten Texte umfassen Fragen, Probleme, Erscheinungen im ersten Jahr der deutschen Einheit. Dem Blick auf die Mitgift eines Staates, in dem Marx und Parkinson eine merkwürdige Verbindung eingingen, folgen Betrachtungen zum Hier und Jetzt der deutsch-deutschen Dinge, die sich unversehens in deutsche Dinge verwandelt haben. Der Kulturaustausch, durch die politische Öffnung ins Weite gesetzt, zeigt Neigung, sich in selbstgemachte Grenzen einzuzäunen; Jugendfragen ergehen an Sinn und Bedeutung eines den Jüngeren längst entrückten Phänomens, des Nationalstaates. In der Utopie zu bestehen zeigt sich schwieriger, als sich selbst und andere Wirklichkeiten ins Utopische zu setzen. Rückblicke fallen ein: auf das Politbüro, dieses von Grund auf konspirative Gremium; auf die merkwürdigen Vorstel lungen, die die Avantgarde des Proletariats sich von der Intelligenz, auch von ihrer eigenen, machte, und auf die Kunst eines Staates - der DDR -, die, wo sie Staatskunst war, deswegen nicht Unkunst sein mußte. Friedrich und Iljitsch, der eherne Reiter und der granitene Bannerträger, zeigen sich dem geschichtlichen Blick als ein Paar, dem das nördliche Deutschland endlich entronnen ist; so können wir, nicht nur im inneren Berlin, neue Staatsräume ins Auge fassen. Sie werden Zeit brauchen, um zu wachsen.