Andreas Stifel befasst sich mit der politikwissenschaftlichen Analyse einer durch Widersprüche gekennzeichneten Partei und schließt die Erklärungslücke zwischen dem vielfach attestierten Scheitern der sozialen Bewegung und der gleichzeitigen erfolgreichen Etablierung der politischen Partei B90/Die Grünen. Durch die Verbindung qualitativer und quantitativer Ansätze der Parteienforschung und auf Basis der "Cleavage-Theorie" sowie einer Weiterentwicklung der Wertewandeltheorie wird die Ambivalenz zwischen parteipolitischem Akteur und sozio-kulturellem Phänomen greifbar. Dadurch lassen sich folgende zentrale Fragen beantworten: Wer sind die Grünen-Wähler im 21. Jahrhundert? Wie funktioniert "grüne" Politik heute und wie prägen (post)moderner Lifestyle und die Individualisierung der Gesellschaft unsere Parteienwahl?
"... die Spannbreiten einiger Konfliktlinien durch das exemplarische Gegenüberstellen charakteristischer Aussagen sehr gut rekonstruiert. Die empirische Untersuchung ist stellenweise hervorragend an den soziologischen und ideengeschichtlichen Hintergrund rückgebunden. In der Summe ist Stifels Erzählung vom "erfolgreichen Scheitern" der Grünen daher eine lesenswerte Analyse." (Deniz Anan, in: Jahrbuch Extremismus & Demokratie, Jg. 31, 2019)