Mehdi wächst im Iran auf, einem Land das damals von Armut und Krieg gezeichnet ist. Diese Heimat muss er für immer hinter sich lassen, um ins ferne Deutschland zu flüchten. Dort verliert sich seine Spur bis er in den 80er Jahren in Berlin wieder auftaucht. Um sich über Wasser zu halten klaut er
zusammen mit seinen Komplizen Autos. Er gerät immer mehr in Schwierigkeiten und verstrickt sich in…mehrMehdi wächst im Iran auf, einem Land das damals von Armut und Krieg gezeichnet ist. Diese Heimat muss er für immer hinter sich lassen, um ins ferne Deutschland zu flüchten. Dort verliert sich seine Spur bis er in den 80er Jahren in Berlin wieder auftaucht. Um sich über Wasser zu halten klaut er zusammen mit seinen Komplizen Autos. Er gerät immer mehr in Schwierigkeiten und verstrickt sich in weitere kriminelle Machenschaften. Dabei gerät er ins Visier der Stasi und wird von ihnen gezwungen fortan ein doppeltes Spiel zu spielen. Doch eines Tages verschwindet er plötzlich von der Bildfläche und lässt sein Leben in Deutschland zurück.
Die Hintergrundgeschichte von „Vom Flüchtling zum Spion“ hat mich direkt angesprochen, da ich weder über den Iran noch über die Stasi sonderlich viel weiß. Ich habe mir von dem Buch viel versprochen und vor allem interessante Einblicke in das Leben von Mehdi Karbassion. Leider hat mich das Buch ziemlich enttäuscht. Der Autor verstrickt sich in furchtbar vielen Details und so dauert es fast bis zur Hälfte des Buches bis Mehdi endlich den Iran hinter sich lässt und zu seinem neuen Leben in Deutschland aufbricht. Dann kommt ein ziemlich plötzlicher Schnitt und wir erfahren nur das er in den 80er Jahren in Berlin. Was dazwischen passiert ist und wie er dort hingekommen ist bleibt offen. Dadurch fehlt es auch komplett an Spannung, da man durch die vielen Nebenhandlungen ständig abgelenkt wird. Grundsätzlich hat mich auch der Schreibstil nicht wirklich überzeugt und vor Allem die Dialoge wirkten auf mich überzogen. Normalerweise urteile ich bei Biografien nicht gerne über die Charaktere, da es sich um echte Menschen handelt. In diesem Fall muss ich aber sagen, dass mir Mehdi Karbassion durch seine Art absolut unsympathisch war. Mir erschließt sich sein Handeln nur selten. Ich bin froh, dass für seinen Sohn einige offene Fragen beantwortet werden konnten, auch wenn das für mich als Leser definitiv nicht der Fall war. Für mich hätte das eigentliche Leben (und nicht die spezifischen Tagesaktivitäten von Mehdi) im Iran und auch die Zusammenarbeit mit der Stasi deutlich ausführlicher sein dürfen. Diese waren für mich der eigentlich interessante Teil der Geschichte. Trotzdem gab es für mich einige Stellen an denen ich zum Nachdenken angeregt wurde und daher gebe ich gut gemeinte drei Sterne.