Thomas Noll zeichnet die Kunst-, Geschichts- und Lebensauffassung des großen Basler Kultur- und Kunsthistorikers Jacob Burckhardt (1818-1897) nach: Burckhardts Hinwendung von der Theologie zur Geschichte, seine besondere Position im Vergleich mit Ranke, Droysen und Hegel, sein Verhältnis zum griechischen Altertum, seinen Kunstbegriff in Abgrenzung zu Winckelmann sowie seine Beziehung zu Schillers ethischer Ästhetik. Aus Burckhardts Kritik an den technischen, politischen und sozialen Neuerungen des späten 19. Jahrhunderts resultiert schließlich sein gegen den Positivismus als Trend der Zeit gerichtetes humanistisches Wissenschaftsverständnis.