Wer kennt nicht das Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren aus der Sammlung der Brüder Grimm? Begeistert haben wir als Knirpse in längst vergangenen Kindertagen den Abenteuern des Helden im Märchen gelauscht, mit ihm gebangt und mitgefiebert. Wie waren wir erleichtert und froh, wenn am Ende
alles wieder gut war und wir aus der Fantasiewelt in die Realität zurückkehren konnten. Doch haben…mehrWer kennt nicht das Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren aus der Sammlung der Brüder Grimm? Begeistert haben wir als Knirpse in längst vergangenen Kindertagen den Abenteuern des Helden im Märchen gelauscht, mit ihm gebangt und mitgefiebert. Wie waren wir erleichtert und froh, wenn am Ende alles wieder gut war und wir aus der Fantasiewelt in die Realität zurückkehren konnten. Doch haben wir das Märchen damals auch verstanden? Hat es eine tiefere Botschaft an uns, die über die vordergründige Aussage hinausgeht, dass das Gute durch das Böse bedroht ist und wir wie der gute Held uns tapfer bewähren müssen, damit schließlich das Gute und die Gerechtigkeit siegen? Hat die abenteuerliche Begebenheit in der fantastischen Märchenwelt überhaupt etwas mit uns in der realen Welt zu tun, gar mit uns so rationalen, abgeklärten Erwachsenen? Heinz-Peter Röhr meint ja, sehr viel. Der studierte Sozialpädagoge und erfahrene Psychotherapeut versteht Märchen als überliefertes Wissen der Menschheit zu seelischen Problemen und deren Lösung. Dieses Wissen ist nach wie vor aktuell und zutreffend. Deshalb interpretiert Röhr das Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren mit dem Fachwissen des Psychologen als Suche und Finden des Glücks. Allein dies ist schon Gewinn und Anregung für alle, die sich mit Märchen- wie Literaturinterpretationen befassen und spannend wie ein Krimi für diejenigen, die das Märchen tiefgründig verstehen wollen. Richtig packend wird es, wenn Röhr die starken Bilder des Märchens vom „Fährmann, der endlos hin und her rudern muss“, vom „Brunnen, aus dem kein Wein mehr quillt“ oder vom „Baum, der keine goldenen Äpfel mehr trägt“, dazu nutzt, uns aufzuzeigen, woran unser Glück scheitert, uns auffordert, etwa nach den „Köten“ unseres Lebens, die wir schlucken müssen und die uns unsere Stimmung blockieren wie nach den „Mäusen“, unseren Ängsten, die unseren Antrieb lähmen, zu suchen, um uns schließlich zu zeigen, wie man diese Blockaden des Glücks auflösen kann. Dann wird es aufregender als jeder Thriller und bietet mehr als jedes interaktive Rollenspiel, weil es dann um uns geht, wie noch nie zuvor, denn wir sind auf dem Abenteuertrip hinab in die Tiefen unserer Psyche. Es gibt wenige Bücher, die das eigene Leben verändern können und dazu auch noch glücklich machen. Dieses ist eines! Hinzu kommen viele äußerst hilfreiche Informationen zu Angsterkrankungen und Depressionen, zur Entstehung und zum Management von Gefühlen, Ratschläge über den Umgang mit Leid und Tod sowie zahlreiche Patientenberichte, die ganz wesentlich zum Erkenntnisgewinn beitragen. Ein Buch, das man all denjenigen mehr als empfehlen kann, die glücklich werden wollen und verstehen, dass Glück nicht allein im Materiellen zu finden ist.