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Rolf Degen präsentiert das aktuelle Wissen der Orgasmusforschung. Der endgültige Reader zu einem der größten Menschheitsthemen.Der Orgasmus ist das Moment, das die Welt im Innersten zusammenhält. Er garantiert seit Äonen unsere Arterhaltung, er bindetund zerstört Ehen, er ernährt das älteste Gewerbe der Welt. Wir alle existieren, weil unzählige Vorfahren einen Orgasmus haben wollten.Rolf Degens in ihrer Form bisher einzigartige Gesamtdarstellung geht der Frage nach, welche verschiedenen Zwecke derOrgasmus erfüllt, wo und wie er im Gehirn entsteht und weshalb die Gattung Mensch auch den…mehr

Produktbeschreibung
Rolf Degen präsentiert das aktuelle Wissen der Orgasmusforschung. Der endgültige Reader zu einem der größten Menschheitsthemen.Der Orgasmus ist das Moment, das die Welt im Innersten zusammenhält. Er garantiert seit Äonen unsere Arterhaltung, er bindetund zerstört Ehen, er ernährt das älteste Gewerbe der Welt. Wir alle existieren, weil unzählige Vorfahren einen Orgasmus haben wollten.Rolf Degens in ihrer Form bisher einzigartige Gesamtdarstellung geht der Frage nach, welche verschiedenen Zwecke derOrgasmus erfüllt, wo und wie er im Gehirn entsteht und weshalb die Gattung Mensch auch den Weibchen diesen Luxus gönnt. Weshalb es trotzdem nicht immer dazu kommt und warum viele Menschen darunter leiden, zu wenig davon zu haben, wird ebenso diskutiert wie die kontroverse Geschichte der Masturbation. Degens Kompendium der Orgasmus-Forschung begibt sich auf die Suche nach den gesundheitlichen Nutzen und Risiken des Höhepunkts, handelt von multiplen Orgasmen und vorzeitigen Ejakulationen, v
Autorenporträt
Rolf Degen, geboren 1953, studierte Psychologie, Soziologie und Publizistik. Er lebt als freier Wissenschaftsjournalist in Bonn und schreibt unter anderem für die "Zeit", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", für "Bild der Wissenschaft" und "Psychologie heute". Seine Berichte wurden von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie mit dem Preis für Wissenschaftsjournalistik ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2004

Über allen Gipfeln nie eine Ruh'
Rolf Degen faßt sich ein Herz und den Orgasmus zusammen

Entweder Beine oder Töne. Der Jazz-Liebhaber soll, so steht es in dem Buch von Rolf Degen über den Orgasmus, ein feuriger Liebhaber des sexuellen Aktes sein. Aber auch der Läufer, heute Jogger genannt, wird durch das Rennen durch Wald und Flur sexuell stimuliert. Entweder also man rennt, damit man zum Höhepunkt gelangt. Oder, wenn man dafür zu träge ist, man hört Jazz, damit einem der Höhepunkt naherückt. Der Orgasmus als Thema ist unerschöpflich, wie zum Beispiel nur ein kurzer Blick in die Buchhandlungen und Lebensfreuderegale beweist. Aber auch ermüdend, und dieses Gefühl kennt doch jeder, der mal einen Orgasmus hatte. Auch daß sich über den Augenblick der koitalen Gedankenferne keine Ruhe einstellen möchte, führt zur seelischen Schlappheit. Der Sex begegnet einem ja heute allerorten bis zum Überdruß.

Aus dem Tierreich kommt frischer Wind in die Schlafzimmer der Orgasmusorganisierten. Wir erfahren aus Degens Buch, was wir nicht wußten: daß das afrikanische Büffel-Webervogelmännchen stolzer Besitzer eines Piepmatzes ist: wir gratulieren - anders als die meisten anderen Vogelarten, die nur ihre Popos aneinanderreiben. Daß die meisten Tiere gar keinen Orgasmus kennen und in ihrem trüben Leben auch nicht kennenlernen werden - und also Degens Buch nicht werden lesen wollen, ausgenommen die orgasmusfähigen Affen: Diese Lesefrucht reichen wir hier gerne weiter. Selbstredend untersucht Degen auch die Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Orgasmus (ohne sich dabei in Details zu verlieren, was sagt er dabei, was sie, lieber schweigen oder nur schauen): Häufigkeit, Intensität, Warum und Wieso, präkoitale und postkoitale Zustände.

Insgesamt fühlten wir uns nach der Lektüre informiert, aber doch nach wenigen Seiten tief deprimiert. Nicht, weil wir nicht den Genuß kennen würden, in den das Büffel-Webervogelmännchen kommt. Sondern weil die Ursuppe kalt und schal ist. Liegt's an uns? Zu alt? Frigide? Uns packte also die abrupte Entglückung, mit der ja auch Mann und Frau nach dem Höhepunkt jedes Mal fertig werden müssen: indem sie oder/und er eine Fluppe rauchen, ins Dösen fallen, ein Bierchen holen, den Kühlschrank ausräumen, Licht an oder Licht aus und so weiter. Wir bestätigen deshalb notgedrungen die Einsicht des Autors, daß die "unangenehmen Gefühle im Leben ohnehin die Oberhand haben". Unangenehme Gefühle sollen den Menschen, schreibt Degen, dazu aufrufen, endlich einmal einzugreifen, endlich einmal etwas Gefährliches oder Schädliches abzuwenden. Das hieße auf dem Felde der Orgasmusehre zu weit gehen. Eine lustvolle Empfindung trägt uns leider nicht und läßt uns leider auch nicht zufrieden "zurücklehnen".

Als Leser des "Höchsten der Gefühle" werden wir ganz im Sinne des Autors, der die Liebhaber im Taumel der Lust vom Tiger bedroht sieht, an unsere evolutionäre Vorgeschichte erinnert: "Die Kreaturen, die damals Gefahren rasch erkannten und mit Nachdruck auf sie reagierten, hatten einen Überlebensvorteil und konnten mehr Nachkommen produzieren." Kein Leser wird nach der Lektüre des Orgasmus-Buches mehr Nachkommen in die Welt setzen als vor der Lektüre. Mann und Frau wissen, wie es geht und was sie davor, dabei, danach erwartet. Auch einen Überlebensvorteil im rüden sexuellen Alltagskampf - wer kriegt die Schönste, wer den Besten ab, und das wird immer schlimmer - können wir aus dem Buch nicht ziehen, das rundum dem Orgasmus und den diversen Theorien, warum Frauen und weshalb Männer so und nicht andersherum, für den unerfahrenen Laien genügend Platz einräumt.

Tja, wenn aber eines Tages alles zu Ende ist und der "Sex-Appeal schwindet" - was dann? Dann, wenn die Liebhaber ausbleiben und andere Seitensprünge in die Ekstase nicht offenstehen, dann winkt das Grauen: der "entsexte Mensch", und dann bleibt nur die Flucht in eine "der großen Weltreligionen", unter deren warmen Fittichen die Lust "verteufelt" wird. Armer Orgasmus. Glückliches Büffel-Webervogelmännchen.

EBERHARD RATHGEB.

Rolf Degen: "Vom Höchsten der Gefühle". Wie der Mensch zum Orgasmus kommt. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004. 303 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Besonders glücklich scheint Rezensent Eberhard Rathgeb mit Rolf Degens Orgasmusbuch nicht. Zwar fühlt er sich nach der Lektüre leidlich informiert über dieses offensichtlich unerschöpfliche Thema. Im Bilde ist er nun etwa über Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Orgasmus in Punkto Häufigkeit, Intensität, Warum und Wieso, präkoitale und postkoitale Zustände, und über Orgasmen im Tierreich. Andererseits aber hat ihn das Buch schon nach wenigen Seiten "tief deprimiert". Und so räsoniert Rathgeb darüber, woran das wohl liegen mag. "Zu alt? Frigide?", so seine Fragen, die wohl eher rhetorisch gemeint sind. Der Einsicht des Autors, dass die "unangenehmen Gefühle im Leben ohnehin die Oberhand haben", kann er sich jedenfalls voll und ganz anschließen.

© Perlentaucher Medien GmbH