Die aus Frankreich eingewanderten Hugenotten sind zweifellos die prominenteste Minderheit innerhalb der frühneuzeitlichen Geschichte Preußens. Unter dem Schirm einer eigenen Kolonie hatten sie sich im 18. Jahrhundert schichtübergreifend in alle relevanten Lebens- und Arbeitsbereiche ihres Aufnahmelandes eingegliedert. Die Studie beleuchtet die unterschiedlichen Bedingungen gesellschaftlicher Teilhabe, die sich den "Franzosen" stellten. Basierend auf den Konzepten des Netzwerks und der Patronage, werden Struktur und Gesetzmäßigkeiten hugenottischer Beziehungen in zentralen Gesellschaftskontexten miteinander verglichen. Der Fokus liegt auf dem Aspekt des sozialen Aufstiegs, konkret dem Erwerb existentieller Güter wie Geld, Macht, Prestige oder strategisch nützlichen Kontakten. Forschungsgegenstand sind Biographien ausgewählter Hugenotten. Neben der Untersuchung sozialer Eliten bietet ein abschließendes Kapitel am Beispiel der französischen Kolonie Magdeburg einen Einblick in den urbanen Alltag hugenottischer Mittel- und Unterschichten.
«Il n'en demeure pas moins que l'ouvrage est à recommander à tous ceux qu'intéresse le fonctionnement de la société prussienne, de son mode de gouvernement et de son Académie au XVIIIe et au début du XIXe siècle, l'analyse de la place qu'y occupent les huguenots fonctionnant comme un révélateur de réalités plus générales.» (Viviane Rosen-Prest, Francia-Recensio 2014/1)