Diese Darstellung des englischen Weltreichs will keinen bloßen Abriss der englischen Ereignisgeschichte bieten, sondern setzt thematische Schwerpunkte.Hierbei dienen zwei Perspektiven als Leitlinien: zum einen die interne Entwicklung des Königreichs England in den Bereichen Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Verfassung, Religion und Kultur; zum anderen dessen Außenbeziehungen zu Europa und der außereuropäischen Welt.Gesucht wird nach Erklärungen für den phänomenalen Aufstieg von einem Entwicklungsland am Rande Europas hin zu der dominanten Weltmacht des 18. und 19. Jahrhunderts, als Britannia allgegenwärtig war, bis es diese Position im Verlauf des Ersten und Zweiten Weltkriegs einbüßte, in die zweite Reihe zurücktreten musste und nun mühsam seine Stellung in der internationalen Mächtekonstellation neu bestimmen muss.Da bei diesen Prozessen Identitäten, Mentalitäten und Emotionen eine große Rolle spielen, werden Elemente der Alltagsgeschichte, Kultur und Kunst lebendig einbezogen.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Geschichtsforschung zum englischen Königreich und seines Empires habe längst selbst imperiale Ausmaße angenommen, spottet Benedikt Stuchtey. Um so bedauerlicher findet er es, dass Claudia Schnurmann maßgebliche Historikerarbeiten aus dem angelsächsischen Raum nicht zur Kenntnis genommen hat. Zumal sie sich an einer, wie er es formuliert, "Totalgeschichte" Englands und seiner Kolonien versucht. Das Ergebnis: schulbuchhaft - kann man Ärgeres über ein ambitiöses Buchprojekt behaupten? Schnurmanns Buch liefert einen Überblick der englischen Geschichte vom sechsten bis ins vorige Jahrhundert, sein Schwerpunkt liegt auf der Frühen Neuzeit, so Stuchtey. Gerade die Zeit der britischen Eroberungen und Weltherrschaft einschließlich der Dekolonialisierung werde ausgesprochen stiefmütterlich behandelt, bedauert er. Überhaupt konzentriere sich die Autorin zu sehr auf die Nationalgeschichte, die nicht ausreiche, um Englands Aufstieg zur Weltmacht und den anschließenden Zerfall des Empires zu erklären. Schließlich hätten das Mutterland und seine Kolonien voneinander profitiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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