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Wenn Erwachsene und Kinder kommunizieren, kommt es oft zu Missverständnissen. Das kindliche Spielen und Handeln mit Dingen steht im Widerspruch zum uns gewohnten sachgerechten Gebrauch. Ihr Zugang ist uns fremd. In ihrem Vorwort zur vorliegenden Schrift schreibt Käte Meyer-Drawe: "Der Umgang von Erwachsenen mit ihrer gegenständlichen Welt ist aufgrund von Routine (...) oft blind für die Beteiligung der Dinge an dem, was sie uns und für uns bedeuten. Diese heimlichen Inspirationen geraten allzu leicht in Vergessenheit". Der tschechische Philosoph Jan Patocka entwickelt in seiner "asubjektiven…mehr

Produktbeschreibung
Wenn Erwachsene und Kinder kommunizieren, kommt es oft zu Missverständnissen. Das kindliche Spielen und Handeln mit Dingen steht im Widerspruch zum uns gewohnten sachgerechten Gebrauch. Ihr Zugang ist uns fremd. In ihrem Vorwort zur vorliegenden Schrift schreibt Käte Meyer-Drawe: "Der Umgang von Erwachsenen mit ihrer gegenständlichen Welt ist aufgrund von Routine (...) oft blind für die Beteiligung der Dinge an dem, was sie uns und für uns bedeuten. Diese heimlichen Inspirationen geraten allzu leicht in Vergessenheit". Der tschechische Philosoph Jan Patocka entwickelt in seiner "asubjektiven Phänomenologie" ein Konzept, in dem die Welt nicht nur konstruiert ist, sondern uns durch unsere Sinne, unseren Leib herausfordert: "Die erscheinenden Dinge haben mir etwas zu sagen, und sie sagen, was zu tun ist". Patocka war der erste, der Edmund Husserls Begriff der "Lebenswelt" im Zusammenhang von Leib und Sprache entfaltete. Claus Stieve spürt seinem Ansatz nach und bezieht ihn unter Verwendung vieler Beispiele auf kindliches Lernen. Er stellt Verbindungen her u.a. zur Anthropologie Martinus J. Langevelds, zu gestalttheoretischen Ansätzen und zur Responsivität Bernhard Waldenfels'.

Patockas asubjektive Phänomenologie wirft ein anderes Licht auf die kindliche Genese. Sie zeigt, dass das Kind sich selbst, sein Ich aus seinen handelnden Bewegungen in der Welt empfängt. Lernen erschöpft sich nicht darin, ein Wissen über etwas zu erlangen. Es ist eine (Um-) Gestaltung der Beziehung zu sich selbst, zum Anderen und zu den Dingen. Nur so bleibt es in Bewegung.
Autorenporträt
Claus Stieve arbeitete zunächst als Erzieher. 1990 bis 1996 studierte er Pädagogik, Philosophie, und Germanistik in Kassel, Prag und Bochum. Er war in der Fortbildung von Erzieherinnen tätig und leitet seit fünf Jahren eine Kindertagesstätte.