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Im Zentrum der vorliegende Studie steht Jacob Burckhardts kunsthistorisches Schaffen. Burckhardt unterscheidet bei den Werken der bildenden Kunst, vor allem der Malerei, eine mehr die Erzählung betonende und eine eher das Dasein herausstellende Auffassungsweise, wodurch die bei Giorgio Vasari überlieferte Gegenüberstellung von disegno und colore abgelöst werden sollte. Die Kunst stellt nach Burckhardt nicht nur Leben dar, sie verfügt selbst über ein Leben, das ihr eine weitgehende Selbständigkeit der Geschichte gegenüber zuerkennt, so dass ihr Werdegang durch die Jahrhunderte als ein aus…mehr

Produktbeschreibung
Im Zentrum der vorliegende Studie steht Jacob Burckhardts kunsthistorisches Schaffen. Burckhardt unterscheidet bei den Werken der bildenden Kunst, vor allem der Malerei, eine mehr die Erzählung betonende und eine eher das Dasein herausstellende Auffassungsweise, wodurch die bei Giorgio Vasari überlieferte Gegenüberstellung von disegno und colore abgelöst werden sollte. Die Kunst stellt nach Burckhardt nicht nur Leben dar, sie verfügt selbst über ein Leben, das ihr eine weitgehende Selbständigkeit der Geschichte gegenüber zuerkennt, so dass ihr Werdegang durch die Jahrhunderte als ein aus eigener Schwäche oder Kraft erfolgtes Absterben oder Wiederaufleben - wie in der Renaissance - verstanden werden kann.
Autorenporträt
Der Kunsthistoriker Hans-Peter Wittwer befasste sich im Rahmen einer Dissertation mit dem kunsthistorischen Werk von Jacob Burckhardt. Er war Assistent am Kunstmuseum Luzern, verfasste Aufsätze zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts und unterrichtete zuletzt an der Universität Basel. 1997 richtete er eine Ausstellung über Jacob Burckhardts Photographien ein.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Recht angetan zeigt sich Rezensent Axel Christoph Gampp von Hans-Peter Wittwers Versuch, den roten Faden in Jacob Burckhardts nicht gerade systematisch gegliedertem Gesamtwerk aufzuspüren. Wittwer folge der Idee von Zentralbegriffen, Begriffen, die sich einerseits durch ihrer Offenheit, andererseits durch ihre spezifische Bedeutung auszeichneten, mittels derer er die zugrundeliegende Systematik in Burckhardts aufdecken möchte. In den Termini "Leben" und "Existenzbild" erblicke Witwer zwei derartige Begriffe. Wie Gampp erklärt, wollte Burckhardt mit diesen Begriffen einen Zusammenhang von Ästhetik und Ethik herstellen. Die Malerei sei für Burckhardt nämlich dort am besten, wo sie aus ihrem ästhetischen Erscheinungsbild heraus eine ethische Dimension gewinne. Diesen Versuch einer ästhetisch begründeten Ethik erachtet Gampp als geradezu "frappant". Er lobt den Autor dafür, dass er sich dieser Ethik in "eleganter Weise" nähere, "ohne sie zu banalisieren. " Alles in allem scheint ihm Wittwer das Denken Burckhardts eher zu rekonstruieren, als nachzuzeichnen. Ob die genannten Begriffe wirklich den Schlüssel für eine Systematik Burckhardts darstellen, lässt Gampp offen. "Der Leser mag sich seine eigene Meinung bilden", resümiert der Rezensent. "Anregend ist dieser Versuch allemal."

© Perlentaucher Medien GmbH