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„Ich bin so tot wie man sein kann, wenn man noch lebt“ „Die Glocken von Espiritu Hijo, die sie niemals gehört hatte, rufen sie und sie lauscht einer freundlichen Stimme »...Senora, glauben Sie an die inneren Kräfte Ihres wunderbaren Sohnes. Hören Sie auf ihn und wenn Sie ihn nicht hören können, dann kommen Sie hierher. An diesem Ort kann man hören und in wundervoller Weise auch verstehen...« Und Helene sieht viel Wasser, leicht gekräuselt, tanzende Wogen, auf denen Lichtpunkte hüpfen. Millionen Reflexionen des Sonnenlichtes, das sie wohlig wärmt. Und sie sieht große Büsche mit kräftigen…mehr

Produktbeschreibung
„Ich bin so tot wie man sein kann, wenn man noch lebt“
„Die Glocken von Espiritu Hijo, die sie niemals gehört hatte, rufen sie und sie lauscht einer freundlichen Stimme »...Senora, glauben Sie an die inneren Kräfte Ihres wunderbaren Sohnes. Hören Sie auf ihn und wenn Sie ihn nicht hören können, dann kommen Sie hierher. An diesem Ort kann man hören und in wundervoller Weise auch verstehen...« Und Helene sieht viel Wasser, leicht gekräuselt, tanzende Wogen, auf denen Lichtpunkte hüpfen. Millionen Reflexionen des Sonnenlichtes, das sie wohlig wärmt. Und sie sieht große Büsche mit kräftigen dunkelgrünen Blättern, die sich so biegsam und elegant in den Wind legen, als wären sie eins mit ihm.“
Dies ist die Geschichte von Helene, die ihr Kind verlor, in dessen Kopf hinter dem rechten Ohr etwas gewachsen ist, was da nicht hätte wachsen sollen. Im Sommer waren Mutter und Sohn in einem alten, vergessenen Küstenort in der Nähe Santiago di Compostelas. In Punta del Cambio, wo sie freundliche Aufnahme im ehemaligen Kloster Espiritu Hijo fanden, hungrig und durstig von einem langen Ausflugstag. Jetzt ist Benjamin tot, unvorstellbar ist dieser Tod und das Sterben des Kindes für Helene. Sie bricht mit ihrem bisherigen Leben, zieht einen Schlussstrich, verkauft ihr Haus, verlässt die Stadt, das Land – und reist zurück nach Spanien. Dort, in Punta del Cambio, versucht Helene ihrem Schmerz und ihrer Trauer Herr zu werden, verbringt Tage und Monate am Strand und an den Klippen des Küstenortes, bis sie langsam und allmählich mit Hilfe der Klosterfrau Hermana Consuelo ankommt in diesem kleinen Ort und ein wenig auch bei sich selbst. Helene erinnert sich an die glücklichen Tage mit ihrem kleinen Sohn Benjamin, an den Ausflug in ein Aquarium, wo er nicht mehr vom Becken der Pinguine loszueisen war und voller Überzeugung feststellte: „Siehst du, wie sie schwimmen, man kann es genau sehen, es sind doch Pinguinfische. Ich hab´s gewusst.“
Vom Leben und Sterben der Pinguinfische ist auch die Geschichte von Leah, einer pubertierenden jungen Frau, die verzweifelt am Leben und den Menschen, die sie umgeben, und die kurzerhand von ihren Eltern zu Verwandten in ein kleines spanisches Dorf, nach Punta del Cambio, geschickt wird. Leahs Unglück schwindet dort nicht, sie ist launisch und aufsässig, verletzt sich selbst mit Scheren und Messern, irrt durch die Olivenhaine des Ortes und verbringt Tage laufend am Strand. Bis sie auf Helene trifft, die eine eigenartige Anziehungskraft auf Leah hat, auch wenn sie die „rennende Frau“ gerne für irr halten möchte. Mit der Zeit nähern sich die beiden Frauen an, finden Wege zueinander und helfen sich – mehr unbewusst als gewollt – gegenseitig zurück in ein anderes Leben.
Autorenporträt
Juliane Hielscher hat mit ihrem Romandebüt Vom Leben und Sterben der Pinguinfische einen Text vorgelegt, der von Freundschaft handelt und von Liebe erzählt, der den Verlust eines Kindes zum Thema hat, von Trauer und Schmerz berichtet und dabei Wege aufzeigt, die zurück ins Leben führen mögen.