Wie das Leben mit seinen Aufs und Abs mit uns spielt, wird hier abwechslungsreich erzählt und beschrieben. Dadurch ist der Leser mittendrin und dabei, wenn das Leben seine Kapriolen schlägt, unvorhergesehene Wendungen nimmt und uns immer wieder verblüfft. Im Mittelpunkt der achtundvierzig Kurzgeschichten, die dieses Buch enthält, steht das pralle Leben mit Autobiographischem, Erträumtem und Geträumtem, Erdachtem, Möglichem und Unmöglichem. Das Leben in allen Facetten - beschrieben und erzählt in den unterschiedlichsten Schreibstilen. Dadurch bleibt für den Leser die Spannung von der ersten bis zur letzten Geschichte erhalten. Die "Helden" in den Kurzgeschichten könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie bewegen sich altersmäßig vom Kind bis zum Pensionär, unterscheiden sich charakterlich und leben irgendwo in der realen oder phantastischen Welt. Die Protagonisten sind Menschen wie du und ich - aber auch Gegenstände oder Tiere geben Einblick in ihr "Leben und Fühlen". Da gibt es zum Beispiel die sprechende Krähe, die glaubt, ein Adler zu sein. Oder das Paket "Gute Vorsätze", das von verschiedenen Menschen immer mal wieder in Besitz genommen wird ... bevor sie die guten Vorsätze nach einiger Zeit über Bord werfen. Der Brief aus der Anstalt kommt von einem Insassen - der Vater, der seiner kleinen Tochter das schönste Märchen der Welt erzählen möchte, ist auf dem besten Wege, in "der Anstalt" zu landen. Eine sehr persönliche Definition von Vorurteilen findet sich in der so betitelten Geschichte ebenso, wie in der Beschreibung von hellblauen Augen. Auch die "Grenzen" in unseren Köpfen werden zum Hauptthema, beziehungsweise gestreift, wie in den Geschichten "Leider - auch" und "Freundschaft?". Philosophisch wird es beim Vergleich von Handläufen mit Müttern und dem Begriff "Knoten" in der medizinischen und handwerklichen Deutung. Schließlich verfügt so mancher Alltagsheld über eine gute Portion Bauernschläue - ob er nun "Fritzchen" oder anders heißt.