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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Jahrzehntelang wurde Robert Johnson als Gott des Blues, heimatloses Genie mit tragischem Ende verehrt. Vor allem weiße Musiker wie Keith Richards oder Bob Dylan liebten diese Legende, die der weiße Musiker und Autor Elijah Wald in seinem Buch auseinandernimmt, erzählt Rezensent Thomas Groß. Denn Johnson war kein romantisches Genie, sondern ein hochprofessioneller Musiker, der sich in den frühen Jahren von verheirateten Frauen aushalten ließ, seine Gitarrentechnik weiterentwickelte und hoffte, im aufblühenen Schalllplattengeschäft Fuß zu fassen. Er klagte nicht, sondern forderte "sein Menschenrecht auf Kapitalismus" ein, so der leicht amüsierte Rezensent. Viele Informationen stecken also in Walds 400seitiger Recherche. Aber nicht nur deshalb hat Groß das Buch gern gelesen: Die Idealisierung von Johnson beschreibt Wald zwar als Missverständnis, doch dreht er daraus niemandem einen Strick. Am Ende profitierten davon alle: Musik wie Musiker.

© Perlentaucher Medien GmbH