10,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Broschiertes Buch

»Man kann nicht nachdenken und bescheiden sein. Sobald der Geist sich in Bewegung setzt, nimmt er den Platz Gottes und alles sonstigen ein. Er ist Indiskretion, Übergriff, Profanierung. Er >arbeitet Unerbittlichkeit. Ohne eine kräftige Dosis Grausamkeit könnte man keinen einzigen Gedanken zu Ende führen.«
Dieses Bekenntnis Ciorans — das Bekenntnis zur Destruktivität des Geistes könnte man ohne weiteres als Motto über die hier versammelten Gedanken und Aphorismen setzen. Unter Ciorans Philosophenhammer…mehr

Produktbeschreibung
»Man kann nicht nachdenken und bescheiden sein. Sobald der Geist sich in Bewegung setzt, nimmt er den Platz Gottes und alles sonstigen ein. Er ist Indiskretion, Übergriff, Profanierung. Er >arbeitet< nicht, er zersetzt. Die Spannung, die sein Vorgehen verrät, beweist Brutalität und Unerbittlichkeit. Ohne eine kräftige Dosis Grausamkeit könnte man keinen einzigen Gedanken zu Ende führen.«

Dieses Bekenntnis Ciorans — das Bekenntnis zur Destruktivität des Geistes könnte man ohne weiteres als Motto über die hier versammelten Gedanken und Aphorismen setzen. Unter Ciorans Philosophenhammer bleibt nichts heil. In einer Manier, die manchmal an Nietzsches und Georges Batailles intellektuelle Unnachsichtigkeit gemahnt, verletzt und verstört er alles, was uns als hoch und heilig gilt. Da bleibt nichts in Ordnung, kein Stein bleibt an seinem scheinbar angestammten Platz.

»Alles ist Trug, ich habe es immer gewußt...« Auch das Denken selbst noch, das den Trug entlarven sich anschickt, entpuppt sich als Trug und Selbstbetrug.
Jenseits aller intellektuellen weltanschaulichen Lager hat Cioran in seinen Aphorismen eine Position bezogen, die er selbst als die des Zweiflers, des radikalen Skeptikers bezeichnet. Skepsis, »das ist der Rausch der Ausweglosigkeit«. In solchen Aradoxien treibt sich Ciorans Denken herum, und man würde es mißverstehen, wollte man ihm seine Paradoxien zum Vorwurf machen. Denn Paradoxien sind ja nicht dazu da, um ausgelöscht zu werden, sondern um in ihrer Existenz etwas von der Paradoxie menschlicher Existenz faßbar zu machen.

Autorenporträt
E. M. Cioran wurde 1911 in Rasinari bei Hermannstadt in Siebenbürgen als Sohn eines griechisch-orthodoxen Priesters geboren. 1928 bis 1931 Studium der Philosophie an der Universität Bukarest. Bis 1939 erschienen fünf Bücher in rumänischer Sprache. 1937 kam Cioran als Stipendiat nach Paris, wo er als freier Schriftsteller lebte. Er starb am 20.6.1995 in Paris.
Rezensionen
»Ich las einen Satz und dann noch einen, und mit einem Mal begriff ich, wie man auch denken kann. Emile Cioran, der 1911 in Siebenbürgen geborene Exil-Pariser, war trotz seines Kontakts zu den Existenzialisten ein eigenes Gestirn: Statt in der Vernunft Sicherheit zu suchen, gibt er sich dem Zweifel hin; statt ein Theoriegebäude zu konstruieren, setzt er sich auf den Trümmerhaufen, der das Leben ist und wirft Steine. Kein anderer lehnt die Welt so konsequent ab wie er, kein anderer schimpft grantiger auf die Philosophie, die an die Existenz einer Wahrheit glaube und genau deshalb nur eine klägliche Ansammlung von Irrtümern sei.«