Sebastian Brants Narrenschiff von 1494 führt die Leserschaft zur Weisheit: Moral-didaktisch und mit satirischem Ton mittels der Figur des Narren, den Text und Holzschnitte des Buches in 109 Ausprägungen präsentieren. Christine Grundig veranschaulicht das Konzept von Paratextualität und berücksichtigt die besondere mediale Verfasstheit des Narrenbuchs. Sie analysiert verschiedene Narrenschiff-Bearbeitungen unter überlieferungsgeschichtlichen Aspekten: Wie und unter welchen Bedingungen entstanden die Übertragungen? Sind sie 'Übersetzungen', 'Bearbeitungen' oder 'Adaptationen'? In welchem Maß war Brant an ihnen beteiligt? Welche inhaltlichen, mediengeschichtlichen und autorbezogenen Spezifika weisen sie auf? Wie werden diese Narrenschiffe an ihr intendiertes Publikum, an soziokulturelle und geographische Gegebenheiten angepasst? Welchen Autortypen begegnet die Leserschaft?