Im Ausgang von einer Untersuchung der Beziehungen zwischen antirassistischen Bewegungen in Brasilien und in den USA thematisiert dieser Band die Paradoxien einer transnationalen Politik von unten. Im Zentrum des Interesses stehen demokratietheoretische und soziologische Fragestellungen, die mit Hilfe dreier Theorieansätze diskutiert werden: Habermas' Ausführungen zur postnationalen Konstellation, die Theorie der reflexiven Moderne von Giddens und Beck sowie die soziologische Rezeption der Postcolonial Studies. Durch fundierte empirische Arbeit und präzise Theoriekritik arbeitet die Studie gegen den "Mainstream" eine konstruktiv dezentrierte soziologische Perspektive aus, in der sich die globale Gesellschaftsordnung jenseits epistemologischer Eurozentrismen zeigt. Das Buch schlägt damit eine Brücke zwischen den Diskursen der Cultural bzw. Postcolonial Studies auf der einen Seite und der Soziologie auf der anderen Seite.
»Costas Studie ist nicht nur für den brasilianischen, sondern auch für den deutschen Wissenschaftskontext von Bedeutung, da postkoloniale Kritik in der deutschen Bildungslandschaft weitgehend unberücksichtigt ist und nur in Randbereichen der germanistischen, anglistisch-amerikanischen und romanistischen Kulturwissenschaften thematisiert wird.« Christina Oppel, H-Soz-u-Kult, 01.07.2009 »Wenn man bedenkt, dass die bisherigen emanzipatorischen Handlungskonzepte auf internationaler Ebene auf Errungenschaften der westlichen Moderne zurückzuführen sind, so erweist sich in einer interkulturellen Perspektive diese Unilinearität als fragwürdig. Dass derartige kritische Anfragen auch inhaltlich begründet sind, zeigt Costas Buch, da er die Unzulänglichkeiten bestimmter Konzepte gerade aus dem modernen Charakter nichtwestlicher Gesellschaften begründet und mit seiner Forderung nach neuen transnationalen Handlungskonzepten eine wichtige Debatte eröffnet.« Nausikaa Schirilla, polylog, 23 (2010) Besprochen in: Lateinamerika Analysen, 18/3 (2007), Rudolf von Sinner