Die spannende Vita des Malers Gustav Rockholtz (1869-1938) und sein umfangreiches, vielfältiges Werk stehen im Zentrum der vorliegenden Monographie. Der Malergeselle aus Witten ließ sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Kunstzentren Berlin und München vom deutschen Impressionismus anregen. Über Italien reiste er in den Orient, wo lichtdurchflutete, farbenfreudige, teils kräftige - teils luftige Momentaufnahmen entstanden. Die Bilder, die Rockholtz ab 1903 in Kairo und auf Reisen durch Oberägypten und Palästina malte, zeugen von der künstlerischen Auseinandersetzung mit Max Liebermann, Lovis Corinth oder Max Slevogt. Als Deutscher geriet Rockholtz 1914-1919 in Zivilgefangenschaft auf Malta. Seine letzten 20 Lebensjahre verbrachte er in Stockach, wo seine Frau sich inzwischen niedergelassen hatte. Seine letzte Heimat hielt der verarmte Künstler in zahlreichen Gemälden fest, die ein längst vergangenes Stadtbild dokumentieren. Idyllische Bodenseelandschaften und Reiseimpressionen aus dem Tessin ergänzen das Spätwerk.