Das Buch René Schillers über den Großgrundbesitz und die Großgrundbesitzer
in der Provinz Brandenburg markiert in der Reihe "Elitenwandel" einen
ersten Einschnitt. Die Bände I und II präsentierten die Ergebnisse zweier
Tagungen, mit denen Grundlagen geschaffen wurden für die Exploration eines
ausgewählten Spektrums von Erfahrungs-und Handlungsfeldern, in denen sich
Adel und Bürgertum begegneten, gegenseitig beeinflussten und veränderten.
Schillers Studie eröffnet mit gutem Grund die nun einsetzende Folge von
Einzeluntersuchungen, wurden doch die ostelbischen Großgrundbesitzer wie
kaum eine andere Sozialklasse herangezogen, wenn es um die Erklärung des
spezifischen Verlaufs der preußisch-deutschen Geschichte ging.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
in der Provinz Brandenburg markiert in der Reihe "Elitenwandel" einen
ersten Einschnitt. Die Bände I und II präsentierten die Ergebnisse zweier
Tagungen, mit denen Grundlagen geschaffen wurden für die Exploration eines
ausgewählten Spektrums von Erfahrungs-und Handlungsfeldern, in denen sich
Adel und Bürgertum begegneten, gegenseitig beeinflussten und veränderten.
Schillers Studie eröffnet mit gutem Grund die nun einsetzende Folge von
Einzeluntersuchungen, wurden doch die ostelbischen Großgrundbesitzer wie
kaum eine andere Sozialklasse herangezogen, wenn es um die Erklärung des
spezifischen Verlaufs der preußisch-deutschen Geschichte ging.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.10.2003Rechnerdaten zum Rittergut
René Schillers harte Sozialgeschichte des Herrenhauses
Weder Gräfin Dönhoff noch Sebastian Haffner haben es ändern können: Niemand mag preußische Junker. Schon um 1900 waren sie verdächtig. Denn obwohl die ostelbischen Rittergutsbesitzer bis 1861 die meisten Herrenrechte verloren hatten und vielerorts tief in Schulden steckten, blieben sie einflußreich. Liberale Kritiker sahen darin einen skandalösen Protektionismus: Nur ihr Bündnis mit Heer und Herrscherhaus verhindere, daß sie für ihre maroden Güter Konkurs anmelden und sie an fähige, innovative Bürger abtreten müßten. Nach 1945, als man die liberalen Feindbilder von einst zu Geschichtsbildern umschrieb, erhielten solche Vorwürfe einen prominenten Platz im "deutschen Sonderweg": Nur in Deutschland habe ein fatales Bündnis von autoritärer Staatsmacht und reaktionären Eliten dafür gesorgt, daß wirtschaftliche und politisch-gesellschaftliche Modernisierung nicht miteinander einhergegangen seien.
So sahen es vertriebene deutsche Historiker wie Hans Rosenberg. So kann man es in Reinhart Kosellecks Preußen-Buch von 1969 nachlesen und noch im eben erschienenen vierten Band von Hans-Ulrich Wehlers "Deutscher Gesellschaftsgeschichte". Die ökonomischen Fakten hingegen erforschte niemand. Wozu auch? Brauchte man die Junker doch so sehr als finsteres Gegenbild einer besseren Gegenwart. Und wie? Waren die meisten Gutsarchive doch 1945 in den verlassenen Schlössern zurückgeblieben und dort verheizt oder sonst vernichtet worden.
Nun hat der Berliner Historiker René Schiller es trotzdem versucht. Als Pilotbuch eines von Heinz Reif geleiteten Forschungsprojekts über "Elitenwandel in der gesellschaftlichen Modernisierung" möchte seine Studie über brandenburgische Rittergüter Ressentiments durch Rechnerdaten korrigieren, nüchterne Zahlen und "sachliche Beurteilungen an die Stelle von Vorverurteilungen setzen". Zwei Fragen leiten ihn: Lagen die preußischen Rittergutsbesitzer um 1900 tatsächlich im ökonomischen "Todeskampf", wie kein Geringerer als Max Weber behauptete? Und gaben Bürger, die zu Gutsherren aufstiegen, ihre ererbten Ideale und Identitäten wirklich so weit auf, daß man von einer "Feudalisierung" der kaiserzeitlichen Elite sprechen kann?
Auf Archivmaterial kann Schiller kaum zurückgreifen. Das meiste ist und bleibt verloren, gerade die zentralen ritterlichen Grundbücher. So ist er hauptsächlich auf gedruckte Quellen angewiesen. Kreisbeschreibungen, Ortslexika und Adreßbücher hat er über Eigentumsverhältnisse, Größen, Nutzungsformen und Erträge der insgesamt 1610 brandenburgischen Rittergüter konsultiert, Familienchroniken und genealogische Werke wie den "Gotha" über das Heiratsverhalten, die Kinderzahl, Karrieren und Vererbungsstrategien ihrer Besitzer. Er schöpft mithin aus lauter Dokumenten, die längst zur Verfügung gestanden hätten - wenn man die Wahrheit hätte wissen wollen. Die so gewonnenen Informationen über adlige und bürgerliche Familien, denen zwischen 1807 und 1918 in der Provinz Brandenburg ein Gut von mehr als hundert Hektar gehörte, hat er zu zwei Datenbanken formiert und diese untereinander vernetzt.
Dabei gelingen ihm zwei wichtige Revisionen. Die erste lautet: Von einem wirtschaftlichen Niedergang der brandenburgischen Großgrundbesitzer im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts kann keine Rede sein. Zwar befanden sie sich politisch auf einem "dauernden Rückzug", und die Agrarkrise der 1830er Jahre hatte ihnen traumatische Existenzängste zugefügt. Faktisch aber blieben sie eine der reichsten sozialen Gruppen - auch dort, wo sie ihre Felder verpachteten und selbst nur die Wälder ihres Gutes nutzten. Schiller schließt dies aus dem ständigen Steigen der Grundstückspreise (die sich bis 1918 mehr als verzehnfachten) und daraus, daß jeder fünfte brandenburgische Rittergutsbesitzer Millionär war. Auch die meisten anderen bezogen bedeutende Einkünfte. Verschuldet war nur jeder zweite, überdurchschnittlich hoch nur jeder siebte. Meist rührten Schulden nicht aus Armut, sondern aus Investitionen wie Landkäufen, die ihrerseits Gewinne versprachen. Wenn sie trotzdem über die Wirtschaftsmisere klagten, war dies in vielen Fällen reine Strategie.
Schillers zweiter Befund lautet: Adlige und bürgerliche Großgrundbesitzer (der Begriff "Junker" ist ihm zu ungenau) lebten trotz enger Nachbarschaft in zweierlei Welten. Eine soziale Vermischung fand nicht statt. Falls ein Adliger gelegentlich eine Bürgerliche heiratete, wählte er nie die Tochter eines Nachbarn. Zwei Drittel aller Güter, darunter gerade die größten und einträglichsten, blieben durchweg in adliger Hand. Bürgerliche dagegen konnten meist nur kleinere Besitztümer kaufen, und zwar selten solche, denen der privilegierte Status eines "Rittergutes" zukam. Daher konnten sie Schulden weniger gut ausgleichen. Beide Gruppen gingen zudem unterschiedlich mit ihrem Besitz um. Adlige fühlten sich als Herren ihres Gutes und ihrer "Leute", nahmen die Sorge um beide aber sehr ernst. Bürger hingegen suchten möglichst viel Gewinn aus ihm zu ziehen und es dann wieder abzustoßen. Drei von fünfen, so zeigt Schillers Statistik, behielten ihr Gut nur zehn Jahre lang, jede zweite Adelsfamilie hingegen wenigstens über zwei Generationen hinweg. Adlige waren einig darüber, daß nur einer der Söhne erben könne. Bürgerliche teilten ihren Besitz unter ihre Kinder auf - und führten so meist dessen Verkauf oder Überschuldung herbei.
Nur auf zwei Ebenen kamen Adlige und Bürgerliche zusammen. Beide teilten ein starkes, aktives Interesse für moderne Agrartechnik und Ökonomie und - allerdings! - eine konservative Mentalität. Jede andere Option, meint Schiller, wäre für einen Rittergutsbesitzer "politisch irrational" gewesen. Deshalb ließen sich die bürgerlichen Gutsbesitzer von den adligen Standesrepräsentationen mit vertreten. Bürgerliches Klassenbewußtsein war ihnen offenbar fremd. Ihre bürgerlichen Wertvorstellungen aber behielten sie bei.
Obwohl Schiller eine erstaunlich flüssige Darstellung gelingt, hegt er keine literarischen Ambitionen. Sein Buch ist harte Sozialgeschichte, die sich vor allem an professionelle Mit-Rechner in der Historikerzunft richtet. Für sie setzen sein umfassendes Datenmaterial und seine kühnen Konsequenzen neue Maßstäbe. Ästheten unter den Freunden brandenburgischer Rittergüter hingegen bleiben nach wie vor auf das reichillustrierte, in seiner Art nicht minder präzis kommentierte Prachtwerk angewiesen, das Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz im Jahre 2000 über "Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz" veröffentlicht haben.
GERRIT WALTHER
René Schiller: "Vom Rittergut zum Großgrundbesitz". Ökonomische und soziale Transformationsprozesse der ländlichen Eliten in Brandenburg im 19. Jahrhundert. Elitenwandel in der Moderne, Band 3. Akademie Verlag, Berlin 2003. 587 S., 123 + XV Tabellen, 26 Abb., geb., 59,80 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
René Schillers harte Sozialgeschichte des Herrenhauses
Weder Gräfin Dönhoff noch Sebastian Haffner haben es ändern können: Niemand mag preußische Junker. Schon um 1900 waren sie verdächtig. Denn obwohl die ostelbischen Rittergutsbesitzer bis 1861 die meisten Herrenrechte verloren hatten und vielerorts tief in Schulden steckten, blieben sie einflußreich. Liberale Kritiker sahen darin einen skandalösen Protektionismus: Nur ihr Bündnis mit Heer und Herrscherhaus verhindere, daß sie für ihre maroden Güter Konkurs anmelden und sie an fähige, innovative Bürger abtreten müßten. Nach 1945, als man die liberalen Feindbilder von einst zu Geschichtsbildern umschrieb, erhielten solche Vorwürfe einen prominenten Platz im "deutschen Sonderweg": Nur in Deutschland habe ein fatales Bündnis von autoritärer Staatsmacht und reaktionären Eliten dafür gesorgt, daß wirtschaftliche und politisch-gesellschaftliche Modernisierung nicht miteinander einhergegangen seien.
So sahen es vertriebene deutsche Historiker wie Hans Rosenberg. So kann man es in Reinhart Kosellecks Preußen-Buch von 1969 nachlesen und noch im eben erschienenen vierten Band von Hans-Ulrich Wehlers "Deutscher Gesellschaftsgeschichte". Die ökonomischen Fakten hingegen erforschte niemand. Wozu auch? Brauchte man die Junker doch so sehr als finsteres Gegenbild einer besseren Gegenwart. Und wie? Waren die meisten Gutsarchive doch 1945 in den verlassenen Schlössern zurückgeblieben und dort verheizt oder sonst vernichtet worden.
Nun hat der Berliner Historiker René Schiller es trotzdem versucht. Als Pilotbuch eines von Heinz Reif geleiteten Forschungsprojekts über "Elitenwandel in der gesellschaftlichen Modernisierung" möchte seine Studie über brandenburgische Rittergüter Ressentiments durch Rechnerdaten korrigieren, nüchterne Zahlen und "sachliche Beurteilungen an die Stelle von Vorverurteilungen setzen". Zwei Fragen leiten ihn: Lagen die preußischen Rittergutsbesitzer um 1900 tatsächlich im ökonomischen "Todeskampf", wie kein Geringerer als Max Weber behauptete? Und gaben Bürger, die zu Gutsherren aufstiegen, ihre ererbten Ideale und Identitäten wirklich so weit auf, daß man von einer "Feudalisierung" der kaiserzeitlichen Elite sprechen kann?
Auf Archivmaterial kann Schiller kaum zurückgreifen. Das meiste ist und bleibt verloren, gerade die zentralen ritterlichen Grundbücher. So ist er hauptsächlich auf gedruckte Quellen angewiesen. Kreisbeschreibungen, Ortslexika und Adreßbücher hat er über Eigentumsverhältnisse, Größen, Nutzungsformen und Erträge der insgesamt 1610 brandenburgischen Rittergüter konsultiert, Familienchroniken und genealogische Werke wie den "Gotha" über das Heiratsverhalten, die Kinderzahl, Karrieren und Vererbungsstrategien ihrer Besitzer. Er schöpft mithin aus lauter Dokumenten, die längst zur Verfügung gestanden hätten - wenn man die Wahrheit hätte wissen wollen. Die so gewonnenen Informationen über adlige und bürgerliche Familien, denen zwischen 1807 und 1918 in der Provinz Brandenburg ein Gut von mehr als hundert Hektar gehörte, hat er zu zwei Datenbanken formiert und diese untereinander vernetzt.
Dabei gelingen ihm zwei wichtige Revisionen. Die erste lautet: Von einem wirtschaftlichen Niedergang der brandenburgischen Großgrundbesitzer im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts kann keine Rede sein. Zwar befanden sie sich politisch auf einem "dauernden Rückzug", und die Agrarkrise der 1830er Jahre hatte ihnen traumatische Existenzängste zugefügt. Faktisch aber blieben sie eine der reichsten sozialen Gruppen - auch dort, wo sie ihre Felder verpachteten und selbst nur die Wälder ihres Gutes nutzten. Schiller schließt dies aus dem ständigen Steigen der Grundstückspreise (die sich bis 1918 mehr als verzehnfachten) und daraus, daß jeder fünfte brandenburgische Rittergutsbesitzer Millionär war. Auch die meisten anderen bezogen bedeutende Einkünfte. Verschuldet war nur jeder zweite, überdurchschnittlich hoch nur jeder siebte. Meist rührten Schulden nicht aus Armut, sondern aus Investitionen wie Landkäufen, die ihrerseits Gewinne versprachen. Wenn sie trotzdem über die Wirtschaftsmisere klagten, war dies in vielen Fällen reine Strategie.
Schillers zweiter Befund lautet: Adlige und bürgerliche Großgrundbesitzer (der Begriff "Junker" ist ihm zu ungenau) lebten trotz enger Nachbarschaft in zweierlei Welten. Eine soziale Vermischung fand nicht statt. Falls ein Adliger gelegentlich eine Bürgerliche heiratete, wählte er nie die Tochter eines Nachbarn. Zwei Drittel aller Güter, darunter gerade die größten und einträglichsten, blieben durchweg in adliger Hand. Bürgerliche dagegen konnten meist nur kleinere Besitztümer kaufen, und zwar selten solche, denen der privilegierte Status eines "Rittergutes" zukam. Daher konnten sie Schulden weniger gut ausgleichen. Beide Gruppen gingen zudem unterschiedlich mit ihrem Besitz um. Adlige fühlten sich als Herren ihres Gutes und ihrer "Leute", nahmen die Sorge um beide aber sehr ernst. Bürger hingegen suchten möglichst viel Gewinn aus ihm zu ziehen und es dann wieder abzustoßen. Drei von fünfen, so zeigt Schillers Statistik, behielten ihr Gut nur zehn Jahre lang, jede zweite Adelsfamilie hingegen wenigstens über zwei Generationen hinweg. Adlige waren einig darüber, daß nur einer der Söhne erben könne. Bürgerliche teilten ihren Besitz unter ihre Kinder auf - und führten so meist dessen Verkauf oder Überschuldung herbei.
Nur auf zwei Ebenen kamen Adlige und Bürgerliche zusammen. Beide teilten ein starkes, aktives Interesse für moderne Agrartechnik und Ökonomie und - allerdings! - eine konservative Mentalität. Jede andere Option, meint Schiller, wäre für einen Rittergutsbesitzer "politisch irrational" gewesen. Deshalb ließen sich die bürgerlichen Gutsbesitzer von den adligen Standesrepräsentationen mit vertreten. Bürgerliches Klassenbewußtsein war ihnen offenbar fremd. Ihre bürgerlichen Wertvorstellungen aber behielten sie bei.
Obwohl Schiller eine erstaunlich flüssige Darstellung gelingt, hegt er keine literarischen Ambitionen. Sein Buch ist harte Sozialgeschichte, die sich vor allem an professionelle Mit-Rechner in der Historikerzunft richtet. Für sie setzen sein umfassendes Datenmaterial und seine kühnen Konsequenzen neue Maßstäbe. Ästheten unter den Freunden brandenburgischer Rittergüter hingegen bleiben nach wie vor auf das reichillustrierte, in seiner Art nicht minder präzis kommentierte Prachtwerk angewiesen, das Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz im Jahre 2000 über "Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz" veröffentlicht haben.
GERRIT WALTHER
René Schiller: "Vom Rittergut zum Großgrundbesitz". Ökonomische und soziale Transformationsprozesse der ländlichen Eliten in Brandenburg im 19. Jahrhundert. Elitenwandel in der Moderne, Band 3. Akademie Verlag, Berlin 2003. 587 S., 123 + XV Tabellen, 26 Abb., geb., 59,80 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Gerrit Walther attestiert dem Buch über Großgrundbesitzer in Brandenburg im 19. Jahrhundert, "Maßstäbe" zu setzten. Er lobt den Autor, dass er den verbreiteten Ressentiments gegen "preußische Junker" Zahlen und Fakten entgegensetzt und zwei wichtige Berichtigungen gegenüber früheren Forschungen bereit hält. Dabei, stellt der Rezensent klar, haben dem Autor keineswegs neue Quellen zur Verfügung gestanden, sondern er hat sich wie seine Vorgänger auf bereits bekannte Dokumente gestützt. Schiller weise in seiner Studie überzeugend nach, dass sich die Großgrundbesitzer im 19. Jahrhundert durchaus nicht im wirtschaftlichen Niedergang befunden haben, wie immer behauptet wird. Zudem könne der Autor zeigen, dass zwischen adeligen und bürgerlichen Gutsbesitzern kaum eine "soziale Vermischung" stattgefunden hat, lobt der Rezensent nachdrücklich. Er stellt bewundernd fest, dass Schiller, auch wenn er "keine literarischen Ambitionen" hat, ein "erstaunlich flüssiges" Buch geschrieben hat. Eine beeindruckende Darstellung von Sozialgeschichte, die sich auf eine Fülle von harten Fakten und Zahlen stützen kann und "kühne Konsequenzen" aus den Quellen zieht, lobt der Rezensent angetan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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