Die schweizerische Gegenwartsliteratur der letzten vierzig Jahre wurde geprägt durch den Willen zum Neuanfang, der die Nachkriegsgeneration antrieb, entstandene Erstarrungen und Mythifizierungen aufzubrechen. Die junge Autorengeneration wollte ein realitätsnahes, nüchternes Bild der Schweiz zeichnen. Dieser Vorsatz führte zur tiefsten Spaltung und zum heftigsten Generationenkonflikt dieses Jahrhunderts in der Schweiz. Die Folgen in der Literatur und in der Gesellschaft wirken bis heute nach: Die neueste Schweizer Literatur hat autonome Ausdrucksformen entwickelt, dabei aber Sozialprestige eingebüsst. Autorinnen und Autoren sind auf gesellschaftliche Aussenseiterpositionen abgedrängt worden.
"Eine imposante Materialsammlung hat Marc Aeschbacher...zu 'Tendenzen der schweizerischen Gegenwartsliteratur' der vergangenen dreissig Jahre zusammengetragen. Kaum eine Literaturgeschichte führt so nahe an die Gegenwart heran, und kaum eine vergleichbare Studie kann sich mit dieser an Stoffülle messen." (Neue Zürcher Zeitung)