Das Buch enthält die letzten beiden großen Arbeiten Flussers. "Vom Subjekt zum Projekt" entstand zwischen Ende 1988 und Mitte 1989. Flussers Absicht war, Aspekte einer neuen Lebenseinstellung aufzuzeigen, die er als "Entwerfen aus der Unterwürfigkeit" zusammenfaßte. Es entsteht der Grundriß einer postmodernen Anthropologie, die Möglichkeiten durchspielt, wie sich der Mensch aus seiner unterwürfigen und unaufrichtigen Rolle als "Subjekt" aufrichten, entwerfen und zum "Projekt" mutieren kann. Die "Menschwerdung", an der Flusser vom August 1990 an bis zu seinem Unfalltod 1991 arbeitete, nimmt diesen Ansatz auf und transformiert ihn in das großangelegte Vorhaben einer phänomenologischen Biographie der Geste "Mensch". Das Manuskript blieb Fragment, aber jeder Satz läßt die Einlösung des Anspruchs spürbar werden, den Flusser mit dieser Schrift verfolgte: "einen guten, schönen, richtigen, kurz einen definitiven Text, eine Summa zu schreiben."