Das Schicksal meint es nicht gut mit der jungen Awa, zuerst wird sie im Kindesalter versklavt und kommt als Dienerin in einen Harem, als ihre Herrin später als Geschenk nach Spanien verschifft wird, erleiden sie Schiffbruch, werden von Räubern gefangen genommen und geraten zu Guter letzt in die
Gewalt eines Nekromanten, der sie als seine Gehilfen ausbildet. Als Awa endlich hoffen kann, dem…mehrDas Schicksal meint es nicht gut mit der jungen Awa, zuerst wird sie im Kindesalter versklavt und kommt als Dienerin in einen Harem, als ihre Herrin später als Geschenk nach Spanien verschifft wird, erleiden sie Schiffbruch, werden von Räubern gefangen genommen und geraten zu Guter letzt in die Gewalt eines Nekromanten, der sie als seine Gehilfen ausbildet. Als Awa endlich hoffen kann, dem Nekromanten zu entkommen, belegt er sie mit einem Fluch. Auf der Suche nach einem Zauberbuch, das diesen Fluch aufheben kann, irrt Awa durch halb Europa und zieht die Aufmerksamkeit von Hexenjägern auf sich.
Abstoßend und eklig sind die ersten Worte die mir in den Sinn kommen, wenn ich das Buch beschreiben sollte! Es war eindeutig mal wieder ein richtiger Fehlgriff, den ich hier getan habe, dabei hörte sich der Klappentext sehr vielversprechend an. Das Buch schien mal etwas anderes zu sein, als die herkömmliche Fantasy. Anders war es in der Tat! Ich bin bestimmt nicht zimperlich oder zart besaitet und habe auch kein Problem damit, wenn es mal etwas brutaler, blutiger oder deftiger zugeht, aber was dem Leser hier geboten wird, ist teilweise schon etwas abartig und stark an der Ekelgrenze! Dieses ständige rumgemache und Sex mit matschigen Leichen fand ich einfach nur widerlich und abstoßend. Ebenso das Essen von Leichenteilen um damit auf nekromantische Art verletzte oder abgehackte Körperteile wieder nachwachsen zu lassen. All diese Szenen verursachen einen hohen Ekelfaktor, dabei ist das Ganze nicht mal sonderlich spannend geschildert, die Geschichte schleppt sich dahin ohne einen Spannungsbogen zu erzeugen, nur um immer wieder mal von ein paar ekligen Szenen unterbrochen zu werden. Ebenso planlos wie Awa auf der Suche nach dem Zauberbuch durch Europa irrt, so planlos kam mir die ganze Geschichte vor.
Auch bei den Figuren ist es dem Autor nicht gelungen, mir nur eine der 3 Hauptpersonen etwas näher zu bringen oder mit deren Schicksal mitzufiebern. Awa ist zwar mehr ein Opfer der Umstände als eine garstige Hexe, aber viele ihre Handlungen waren für mich nicht nachzuvollziehen und lediglich ein bissel sympathisch wurde sie mir erst im allerletzten Kapitel. Manuel Deutsch fand ich zumindest am Anfang noch ganz interessant, aber dieses sehr merkwürdige Verhältnis das er mit seiner Frau hat, erschien mir für das 15. Jahrhundert völlig unglaubwürdig! Dann ist da noch Monique, ein richtiges Mannsweib, das sich als Söldnerin verdingt. Wie gesagt habe ich kein Problem mit einer deftigen Sprache, aber sowie Monique den Mund aufmacht, quellen nichts als Unflätigkeiten daraus hervor und auch ihr Verhalten war für mich nur selten nachvollziehbar.
Selten habe ich bei einem Roman ein so langes Quellenverzeichnis gesehen, ohne das es einen erkennbaren Nutzen gebracht hätte. Falls der Autor all die Bücher konsultiert hat, um rund um seine fiktive Fantasygeschichte einen historischen Hintergrund zu stricken, so muß mir das entgangen sein, denn ein glaubwürdiger historischer Rahmen war für mich nicht erkennbar. Das Einfügen historisch belegter Figuren wie Doktor Paracelsus oder des Malers Manuel Deutsch trägt auch nicht dazu bei, eine stimmigere Atmosphäre zu erzeugen, und ob die Schilderungen der Figuren realitätsnah ist, möchte ich doch bezweifeln.
FaziT: abstoßende, eklige Szenen und eine derbe Sprache machen noch keinen guten Roman! Für mich war das Buch eine völlige Enttäuschung und es hat gute Chancen, der Flop des Jahres zu werden