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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wurde von keinem anderen historischen Ereignis so nachhaltig geprägt wie vom Ende des Zweiten Weltkrieges.Obgleich es weitere einschneidende Zäsuren gab, wie das Ende des Ersten Weltkrieges 1918, die Studentenbewegung 1968 und die Wiedervereinigung Deutschlands 1989, deren gesellschaftspolitischen Veränderungen bedeutsam für die Bildung einer gemeinsamen Identität waren und in…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wurde von keinem anderen historischen Ereignis so nachhaltig geprägt wie vom Ende des Zweiten Weltkrieges.Obgleich es weitere einschneidende Zäsuren gab, wie das Ende des Ersten Weltkrieges 1918, die Studentenbewegung 1968 und die Wiedervereinigung Deutschlands 1989, deren gesellschaftspolitischen Veränderungen bedeutsam für die Bildung einer gemeinsamen Identität waren und in ihrer Konsequenz die jeweils betroffenen Generationen formten, bleibt der Bruch, den die Epoche des Nationalsozialismus im kollektiven Bewusstsein der Deutschen hinterließ, einmalig.Die traumatischen Erfahrungen von faschistischer Diktatur, dem Kriegserleben selbst, der Trümmerzeit, aber vor allem der Vorwurf an Krieg und Holocaust eine Kollektivschuld zu tragen, belastet die deutsche Nachkriegsgesellschaft bis in die Gegenwart.2 Da die Angehörigen der Kriegsgeneration "die Möglichkeit einer kathartischen Bereinigung und der damit verbundenen Erleichterung und Befreiung"3 nicht zuließen und sich gegen ihre Schmerzen und Erinnerungen "mit einem Panzer der Fühllosigkeit"4 wappneten, blieben sie die Aufarbeitung des Traumas den nachfolgenden Jahrgängen schuldig.Diese Aufarbeitung bestimmt seither auch die deutsche Nachkriegsliteratur. Während diese sich anfänglich noch durch ihre Sprachlosigkeit gegenüber dem Erlebten auszeichnete, entwickelte sie sich in den 1950er und 60er Jahren zu einem moralisierenden und anklagenden Instrument der Schriftsteller, "den individuellen Zwang zur Erinnerung [zu] thematisieren und die gesellschaftlich dominante Neigung zum Vergessen [zu] geißeln."5[...]2 vgl. Jochen Vogt: Erinnerung ist unsere Aufgabe. Über Literatur, Moral und Politik 1945-1990.Opladen: Westdeutscher Verlag, 1991. S. 178f.3 Norbert Elias: Studien über die Deutschen. Machtkämpfe und Habitusentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1989. S. 549f.4 Aleida Assmann: Geschichtsvergessenheit - Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945. Teil 1. Hrsg. von Aleida Assmann und Ute Frevert. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1999. S. 102.5 Vogt: Erinnerung ist unsere Aufgabe. S. 179.
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