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Genau gegenüber dem alten Theaterhaus in Stuttgart-Wangen stand ein Polizeigebäude, groß, mehrgeschossig, sogar mit "Verwahrräumen" im dritten Stock. In zwei davon bin ich schließlich nach Umbau- und Renovierungsarbeiten mit meinem Schreibbüro eingezogen.Auch in der für Stuttgarter Verhältnisse durchaus spektakulären Wagenhallen-Künstlerkolonie in Stuttgart-Nord wohnte ich bereits neben dem Atelier von Marianne Pape. Das Schicksal hatte uns auch in Wangen wieder zusammen geführt. "Komm doch einmal in meinem neuen Atelier vorbei", hat die Künstlerin mich eingeladen. Gesagt, getan - schon stehe…mehr

Produktbeschreibung
Genau gegenüber dem alten Theaterhaus in Stuttgart-Wangen stand ein Polizeigebäude, groß, mehrgeschossig, sogar mit "Verwahrräumen" im dritten Stock. In zwei davon bin ich schließlich nach Umbau- und Renovierungsarbeiten mit meinem Schreibbüro eingezogen.Auch in der für Stuttgarter Verhältnisse durchaus spektakulären Wagenhallen-Künstlerkolonie in Stuttgart-Nord wohnte ich bereits neben dem Atelier von Marianne Pape. Das Schicksal hatte uns auch in Wangen wieder zusammen geführt. "Komm doch einmal in meinem neuen Atelier vorbei", hat die Künstlerin mich eingeladen. Gesagt, getan - schon stehe ich in diesem großen, überdimensional großen Raum. Der Besuch im neuen Atelier von Marianne Pape bedeutete für mich ein einschneidendes Erlebnis. Quasi mein direkter Eintritt in ein Chaos, das sich in eben solchem Maße aus verschiedenen Gründen auch in meinem Innersten gerade abspielte und abgespielt hatte. Ein Chaos, in dem ich mich frei bewegte, mit Freude, mit Spaß und Liebe; aber auch mit Verzweiflung, Sehnsucht und Trauer. Ich war fasziniert von dieser Atmosphäre. So fasziniert, dass sich alsbald eine Idee bildete in mir und in uns, wie wir diese wunderbar positive und kreative Stimmung und Kunst weiter tragen könnten. Schnell bildete sich deshalb in mir die Idee, parallel zur funktionalen Arbeit der Künstlerin für die Weltausstellung auch eine Dokumentation in Form einer Installation zu präsentieren, die den Entwicklungsprozess unserer Ideen darstellen, ihn begleiten und vielleicht sogar fördern könnte. Ich hatte mir Fotos im Atelier von Marianne Pape gemacht von all den kunstvollen Artefakten, Ideen, Visionen und Dokumentationen, die ich dann in meinem Herbst-Quartier im belgischen Ostende in kurze Prosagedichte weiter verarbeitet habe.
Autorenporträt
Reinhold Urmetzer wurde 1950 in Saarbrücken geboren. Nach einer Ausbildung als Berufsmusiker studierte er Philosophie bei Karl Otto Apel, Literaturwissenschaft bei Fritz Martini und Komposition bei Erhard Karkoschka in Saarbrücken, Stuttgart und Tübingen. Er arbeitete für Fachzeitschriften, Tageszeitungen und Rund- funkanstalten und veröffentlichte zahlreiche Interviews, u.a. mit Franc¿ois Lyotard, Niklas Luhmann, Olivier Messiaen und Wolfgang Rihm. Wichtige Erfahrungen hat er in der Auseinandersetzung mit dem französischen Denken und der französischen Literatur gemacht. 1997 ist ihm ein Cicero-Rednerpreis in Bonn verliehen worden.