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Bernd Schillers Reportagen knüpfen an die Tradition klassischer Reiseliteratur an. Einfühlsam, amüsant und spannend erzählt, machen sie Lust auf den großen Trip. Wer dazu keine Koffer packen mag, träumt sich einfach mit seinen Geschichten weg: zur goldenen Pagode von Rangoon, in ein Hoteltheater auf dem Dach der Welt, in die Straßenschluchten Hongkongs oder mit einem Reisboot durch die geheimnisvolle Welt Südindiens.

Produktbeschreibung
Bernd Schillers Reportagen knüpfen an die Tradition klassischer Reiseliteratur an. Einfühlsam, amüsant und spannend erzählt, machen sie Lust auf den großen Trip. Wer dazu keine Koffer packen mag, träumt sich einfach mit seinen Geschichten weg: zur goldenen Pagode von Rangoon, in ein Hoteltheater auf dem Dach der Welt, in die Straßenschluchten Hongkongs oder mit einem Reisboot durch die geheimnisvolle Welt Südindiens.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.10.1996

Ferne

"Vom Zauber Asiens" von Bernd Schiller. Schöffling & Co. Verlagsbuchhandlung, Frankfurt 1996. 131 Seiten, gebunden, 29,80 Mark. ISBN 3-89561-554-4.

Ich habe mich auf einen Sockel gesetzt, um mir in aller Ruhe dieses Schauspiel anzusehen", schreibt Bernd Schiller in einem der vierzehn Texte seines Sammelbändchens "Vom Zauber Asiens". In leicht variierter Form begegnet man dem Satz im Laufe der Lektüre immer wieder. Einerlei, ob Schiller Hongkong besucht oder Taiwan, Laos oder Thailand, Bali oder Indien: Immer nimmt er zunächst einmal Platz und beobachtet. Er sitzt auf Tempelmauern und in Antiquitätenläden, in Straßenbahnen und auf den Pritschen von Lastwagen, auf alten Booten, in modernen Zügen und oft, sehr oft auf den Terrassen der Traditionshotels, wo er - vielleicht zum letzten Mal - einen Hauch seiner Vorbilder Kipling und Maugham zu spüren vermeint. Und dennoch: Mag Schiller auch stillsitzen, das Land um ihn herum bewegt sich, kommt ihm förmlich entgegen, Landschaften ziehen vorüber, Menschen sprechen ihn an, und dann werden aus Beobachtungen plötzlich Exkurse über den Buddhismus, den Monsun, die Küche Indiens oder die "Kettuvallams", die genähten Boote. Und was als brave Unterhaltung mit Reisebegleitern, Verkäufern und Köchen beginnt, entwickelt sich en passant zu Erkenntnissen über das Land. Dabei genügen ihm Nebensätze, die Schrecken und das Leid zu verdeutlichen, die hinter dem vermeintlichen Idyll versteckt sind. "Auf das Land fielen in kurzer Zeit mehr Bomben als auf ganz Europa während des Zweiten Weltkriegs", heißt es so unerwartet wie schrecklich über Laos. Dennoch will Bernd Schiller den Glauben an eine Ursprünglichkeit, an ein "letztes Stück vom alten Asien" nicht aufgeben. "Wir fahren weiter auf der Suche nach der verlorenen Zeit", schreibt er unbekümmert. Und er findet sie - sogar in der Hektik des morgendlichen Berufsverkehrs von Hongkong. wo er klagt: "Keiner hat Augen für die Szenen am Rande des modernen Weltstadtgetriebes, für die Männer, die schwere Körbe an Bambusstangen auf der Schulter balancieren, für die Gruppe von Greisen, die ganz langsam ihre winzigen Singvögel spazierenführen, das Bauer wie eine Monstranz vor sich hertragend, für die Händler, die ihre Stände am Straßenrand aufbauen, prallvoll mit den Merkwürdigkeiten Asiens." Keiner? Aber doch! Bernd Schiller schaut hin. (F.L.)

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