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Der Berlin-Kenner Wolfgang Feyerabend legt mit diesem handlichen Band einen literarischen Führer der besonderen Art vor. Von A wie Alexanderplatz bis Z wie Zoologischer Garten lässt er Straßen, Plätze und Häuser Revue passieren, die Eingang in Romane und Erzählungen, Briefe und Lebenserinnerungen gefunden haben. Vorgestellt werden rund 100 Orte und Texte, die den Bogen spannen von E.T.A. Hoffmann und Bettina von Arnim über Theodor Fontane, Heinrich Mann und Alfred Döblin bis zu Christa Wolf, Sven Regener oder Julia Franck. Alle Autoren kommen im Zitat zu Wort, biographische und…mehr

Produktbeschreibung
Der Berlin-Kenner Wolfgang Feyerabend legt mit diesem handlichen Band einen literarischen Führer der besonderen Art vor. Von A wie Alexanderplatz bis Z wie Zoologischer Garten lässt er Straßen, Plätze und Häuser Revue passieren, die Eingang in Romane und Erzählungen, Briefe und Lebenserinnerungen
gefunden haben. Vorgestellt werden rund 100 Orte und Texte, die den Bogen spannen von E.T.A. Hoffmann und Bettina von Arnim über Theodor Fontane, Heinrich Mann und Alfred Döblin bis zu Christa Wolf, Sven Regener oder Julia Franck. Alle Autoren kommen im Zitat zu Wort, biographische und stadtgeschichtliche
Zusammenhänge werden anschaulich erläutert. Entstanden ist so ein gleichermaßen informatives wie unterhaltsames Nachschlagewerk, das auch ausgefallene Fragen rund um das literarische Berlin beantwortet.
Zwei Stadtpläne, Hinweise zu S- und U-Bahnverbindungen sowie Einkehrund Besichtigungstipps machen das Buch zum praktischen Begleiter für Der Berlin-Kenner Wolfgang Feyerabend legt mit diesem handlichen Band
einen literarischen Führer der besonderen Art vor. Von A wie Alexanderplatz
bis Z wie Zoologischer Garten lässt er Straßen, Plätze und Häuser Revue
passieren, die Eingang in Romane und Erzählungen, Briefe und Lebenserinnerungen
gefunden haben.
Vorgestellt werden rund 100 Orte und Texte, die den Bogen spannen von
E.T.A. Hoffmann und Bettina von Arnim über Theodor Fontane, Heinrich Mann
und Alfred Döblin bis zu Christa Wolf, Sven Regener oder Julia Franck. Alle
Autoren kommen im Zitat zu Wort, biographische und stadtgeschichtliche
Zusammenhänge werden anschaulich erläutert. Entstanden ist so ein
gleichermaßen informatives wie unterhaltsames Nachschlagewerk, das
auch ausgefallene Fragen rund um das literarische Berlin beantwortet.
Zwei Stadtpläne, Hinweise zu S- und U-Bahnverbindungen sowie Einkehrund
Besichtigungstipps machen das Buch zum praktischen Begleiter für
Autorenporträt
Wolfgang Feyerabend, geb. 1951, arbeitete als Lektor, Literaturkritiker und Hörbuchautor. 1995 gründete er die »Berliner Autoren Führungen« und den Buchladen im Kunsthof, Oranienburger Straße.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.03.2012

Dich hab ich vernommen

Nein, es gibt nicht nur Döblins plebejischen "Berlin Alexanderplatz" oder den Gendarmenmarkt, auf dem einst E.T.A. Hoffmann flanierte und dann bei "Luther und Wegner" geistigen Getränken zusprach. Überhaupt ist es ja mit literarischen Stadtreiseführern so eine Sache: Nicht selten überambitioniert im Ton - ein unbewusstes Sich-Messen mit den präsentierten Schriftstellern - und inhaltlich eine Kontinuität vorgaukelnd, über die die (Stadt-)Geschichte hinweggegangen ist. Das alphabetische Konzept "Von Alex bis Zoo" ist deshalb unprätentiöser und ehrlicher: Es liegt im Wortsinn in den Händen des Lesers, welchen Buchstaben und Autor er sich erblättert. Dem Alphabet geschuldet, obwohl man an Zufall nicht glauben mag, beginnt die von Wolfgang Feyerabend zusammengestellte und kommentierte Tour in der unscheinbaren Ackerstraße hinter dem Alexanderplatz. An das dortige Unterschicht-Milieu der zwanziger Jahre erinnert sich in einem eindringlichen Memoiren-Text der 2008 im Alter von 101 Jahren gestorbene ehemalige KZ-Häftling und DEFA-Schauspieler Erwin Geschonnek. Am anderen Ende des Buchs und der Stadt steht die Zitadelle Spandau (vorangesetzte Informationen nebst Einkehrtipps erleichtern den Besuch), der Ort, an dem Carl Schurz' Tatsachenbericht "Gottfried Kinkels Befreiung" spielt, die Fluchtgeschichte zweier Protagonisten der Revolution von 1848, von denen der eine später im amerikanischen Exil sogar ein Vertrauter von Präsident Lincoln wurde. Feyerabends erklärende Zwischentexte bestechen eher durch Faktentreue als Esprit, das jedoch hat den Vorteil, dass sich der Leser umso mehr auf die Original-Passagen konzentrieren kann. So tobte am heutigen wuchtigen Sitz des Bundesfinanzministeriums 1953 der Arbeiteraufstand vom 17. Juni - eher fragwürdig beschrieben in Stefan Heyms Roman "Fünf Tage im Juni" - doch hatte schon in den dreißiger Jahren der exilierte Kunstkritiker Paul Westheim hier den "Säulenfimmel der hitlerdeutschen Staatsbaukunst" verspottet. Die Gegenwart ist präsent in Gestalt von Cees Nootebooms Ich-Erzähler aus dem Roman "Allerseelen", der hier vor allem von der ländlichen Peripherie im Stadtteil Reinickendorf schwärmt. Sven Regeners Kultfigur "Herr Lehmann" zieht es dagegen ins Kreuzberger Prinzenbad - eine weitere erfreuliche (Wieder-)Begegnung in diesem gelungenen literarischen Kreuz-und-quer, das überdies mit seinem Buch-, Personen- und Ortsregister durchaus strukturiert ist. Zwar hätte man bei einer solchen Berlin-Tour zumindest den Ausschnitt einer Biermann-Ballade vorzufinden gehofft oder ein subversives Feuilleton des Ost-Berliner Schriftstellers und gutgelaunten Ex-Dissidenten Lutz Rathenow. Im Grunde aber gilt, was das um die Siegessäule ziehende Droschkenkutscher-Personal von Hans Falladas "Der Eiserne Gustav" gesagt hätte: "Da kannste nich meckern."

mart

"Von Alex bis Zoo. Literarische Orte in Berlin" von Wolfgang Feyerabend. Lambert Schneider Verlag, Darmstadt 2011. 189 Seiten. Gebunden, 19, 90 Euro.

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