Auf einer verlassenen Farm in Yorkshire wird ein Mann mit einem Goldbarren fast totgeschlagen. Für die junge Londoner Journalistin Hannah ist es nicht bloß eine Geschichte mit Potenzial, sondern ihre letzte Hoffnung, nicht abzurutschen: in berufliche Bedeutungslosigkeit, Armut, Provinz. Sie recherchiert - mit letzter Kraft - und bringt einen moralisch bankrotten Investmentbanker, eine antiwoke-Kolumnistin und eine radikale anarchistische Bewegung mit dem Goldbarren in Verbindung. Was sie dann schreibt, geht viral, big-time, und bringt Hannah zurück ins Gespräch, mit Freundinnen, Redakteuren, einer Netflix-Produktionsfirma. Doch ihre spektakuläre Reportage und der sich einstellende Erfolg werfen schnell eine grundsätzlichere Frage auf: Was ist von allgemeiner Gültigkeit in diesem zerbrochenen Land?
In ihrem neuen Roman stellt Natasha Brown 'Macht' und 'Wahrheit' als Rhetorik bloß. Mit voyeuristischer Lust und einmaliger Brillanz vermisst sie unsere Worte und das, was wir sagen. Von allgemeiner Gültigkeit wird so zu einem verdorbenen Freudenfest der Sprache und ihrer ungeheuren Gestaltungskraft. Und zur gnadenlosen Familienaufstellung einer Gesellschaft, die jeden Halt zu verlieren droht.
In ihrem neuen Roman stellt Natasha Brown 'Macht' und 'Wahrheit' als Rhetorik bloß. Mit voyeuristischer Lust und einmaliger Brillanz vermisst sie unsere Worte und das, was wir sagen. Von allgemeiner Gültigkeit wird so zu einem verdorbenen Freudenfest der Sprache und ihrer ungeheuren Gestaltungskraft. Und zur gnadenlosen Familienaufstellung einer Gesellschaft, die jeden Halt zu verlieren droht.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Natasha Browns Roman regt Sonja Hartl zum Nachdenken an. Die Story um einen Mord und eine vermeintliche Verschwörung, aufgedeckt von einer jungen Journalistin, dreht sich eigentlich um die Kapitulation vieler Medien vor der Aufmerksamkeitsökonomie, erkennt die Rezensentin. Auch wenn ihr der Text stellenweise etwas langatmig erscheint, seinen Hintersinn und seine durchaus provokant formulierte Message (Genauer hinsehen!) findet Hartl doch bemerkens- und bedenkenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Eine] glänzende Satire auf die medialen und sozialen Mechanismen der Gegenwart ...« Oliver Pfohlmann Der Tagesspiegel 20250304