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Fritz B. Busch war seit den Sechzigern Deutschlands populärster Motor-Journalist. Seine Kolumnen und IAA Berichte waren mit jener typischen Leichtigkeit geschrieben, die zuvor kein anderer Motorjournalist gewagt hatte. Seine Bücher waren Bestseller und erlebten viele Auflagen. Kaum zu glauben, aber es gibt Busch- Fans, die Jahrzehnte alte Geschichten noch wortgetreu herunterrasseln können. Als Dank für diese treuen Busch-Fans erschien dieses Buch mit 43 brandneuen Geschichten. Auch das letzte Werk des Altmeisters hat an Kreativität und Frische nichts verloren.

Produktbeschreibung
Fritz B. Busch war seit den Sechzigern Deutschlands populärster Motor-Journalist. Seine Kolumnen und IAA Berichte waren mit jener typischen Leichtigkeit geschrieben, die zuvor kein anderer Motorjournalist gewagt hatte. Seine Bücher waren Bestseller und erlebten viele Auflagen. Kaum zu glauben, aber es gibt Busch- Fans, die Jahrzehnte alte Geschichten noch wortgetreu herunterrasseln können. Als Dank für diese treuen Busch-Fans erschien dieses Buch mit 43 brandneuen Geschichten. Auch das letzte Werk des Altmeisters hat an Kreativität und Frische nichts verloren.
Autorenporträt
Fritz B. Busch war Werbeleiter, Kriminalassistent, Grafiker und Kriegsberichterstatter, Gebrauchtwagenverkäufer und Chauffeur- und seit den Sechzigern Autor und Journalist. Er lebte in Wolfegg am Bodensee und war mit seinem Automobilmuseum weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.06.2009

Der Autoschreiber

Fritz B. Busch war zu seinen aktiven Zeiten der bekannteste deutsche Motorjournalist. Jetzt pflegt er sein Museum. Ein Sammelband ehrt ihn.

VON WOLFGANG PETERS

Der Mann ist schon zu Lebzeiten eine Legende. Und er hat die Form des Schreibens über Autos wahrscheinlich stärker beeinflusst als Alexander Spoerl. Dieser war ja eigentlich Schriftsteller und hat sich dennoch um das Auto gekümmert. Aber Fritz B. Busch war Journalist und als solcher ein humaner Feuilletonist. Und das Auto war sein Vehikel des Schreibens über Menschen, die Technik und die Wirkung dieses Verkehrsmittels auf Gesellschaft und Individuen. Jetzt ist Busch zwar noch von hünenhafter Gestalt, aber kein junger Mann mehr und lebt mit seinem formidablen Automuseum im schwäbischen Wolfegg, das keine Lagerstätte für unbezahlbare Boliden ist, sondern eine Zeitreise in die mobilen Anfänge dieser Republik ermöglicht.

Viele der Busch-Texte sind auf den Seiten seiner wirklichen journalistischen Heimat, nämlich in jenem "Auto, Motor und Sport", erschienen, als es in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Leib-und-Magen-Zeitschrift des nach Bestätigung hungernden Autofreundes war. Busch schrieb auch für die Illustrierte "stern", unternahm Reportagereisen und war zeitweise im Kreis von Promikreisen unterwegs, deren weibliche Mitglieder über körperliche Vorzüge verfügten, die für damalige Zeit außergewöhnlich waren. Weil er mit dem Fortschritt des Autos in seiner Zeit unzufrieden war, ließ er ein praktisches Stadtauto entwickeln, arbeitete daran mit und argumentierte jederzeit für das einfache, technisch auf die Entlastung des Menschen ausgerichtete Automobil. Bis in die Gegenwart hinein arbeitet Busch für die Zeitschrift "Motor Klassik", und nun hat sich deren Chefredakteur Malte Jürgens um die Herausgabe eines Buches verdient gemacht, das allen Menschen, die mit Busch etwas anfangen können, dringend empfohlen sei: Fritz B. Busch ist der etwas andere Motorjournalist, und sein Schreiben orientiert sich nicht am kurzfristig veranstalteten Jubeln über Leistung und Luxus oder am langfristigen Verteufeln von Luxus und Fahrleistungen. Busch bastelte kleine Geschichten um Autos und Menschen herum und verpackte so seine Botschaft, die nie sauer aufstieß, sondern dem Leser immer die Möglichkeit ließ, künftig der bessere Autofahrer zu werden.

Das klug zusammengestellte Buch ermöglicht eine Wanderung durch verschiedene Perioden der Busch-Beschäftigung. Für den Enthusiasten mangelt es dem handlichen Werk vor allem an einem Register: Dort könnten Erscheinungsdatum und -ort der einzelnen Texte verzeichnet sein, immerhin füllen sie 53 Kapitelchen. Denn die Zeitläufte sind für das Verständnis der inneren Busch-Anliegen nicht unwesentlich. Natürlich gibt es Texte, die man sich blätternd einfach herausgreifen und mit Blick auf ein nicht allzu junges Auto im Schatten einer blühenden Kastanie unter Hinzuziehung eines schwach alkoholischen Kaltgetränks zu sich nehmen kann. Ein paar Kostproben aus dem Buch sind eine angehme Vorspeise für das gesamte Menü.

Da gibt es den Text über Henry Ford und sein Ringen um die Einfachheit des T-Modells. Oder die Hommage an die offenen Tourer aus der Vergangenheit, eine Reise in eine Zeit, die nie wiederkehren wird und die man hier allerdings so erleben darf, als sei man dabei gewesen. Oder über den Traum vom "Sportwägele", den mit Vorliebe der Normalmensch auf seinem Motorrad träumte, von dem er dann auch nicht wegkam. Busch liebt in seinen Geschichten eher den kleinen Mann als den großen Wirtschaftslenker.

Allerdings fehlt dem leidlich kundigen Busch-Leser eine jener Geschichten, die beim Blick auf den einstigen Autokult nicht fehlen darf. Es ging darum, dass ein junger Mensch beim Flanieren über einen Parkplatz eine Chevrolet Corvette entdeckt, in der ein Zündschlüssel steckt. Weil er seine Lust am Auto nicht beherrschen kann, wirft er sich in den übemotorisierten Amerika-Sportwagen und fährt los wie der Teufel. Dabei wird er aber rasch verfolgt von einem etwas älteren Kerl, der ihn schließlich stellt und gesteht, dass er von sich aus die Wegnahme der Corvette inszeniert habe, um zu sehen, wie schnell das Ding gehe. Was hier dürr gefasst erscheint, ist bei Busch eine wunderbare Geschichte, in deren Verlauf man beschließt, sich sofort den Verlockungen einer (älteren) Corvette hinzugeben.

Fritz B. Busch. Von Autos und Menschen, Motorbuch-Verlag, Stuttgart, zahlreiche Abbildungen, 207 Seiten, 19,95 Euro.

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