Auf der Suche nach der idealen Gemeinschaft der Menschen stieß der Dominikaner Thomas von Cantimpré im 13. Jahrhundert auf die Bienen. In seinem lateinischen "Bienenbuch" (Bonum universale de apibus) beschrieb er am Beispiel der Bienen Hierarchien, Vorzüge und Abgründe des sozialen Miteinanders. Angereichert mit unterhaltsamen Anekdoten aus dem mittelalterlichen Lebensalltag sollte sein Handbuch die Arbeit der Dominikaner als Prediger und Lehrmeister unterstützen. "Von Bienen lernen" - diese Idee fand schon im Mittelalter großes Interesse, und so wurde das "Bienenbuch" im Laufe der Jahrhunderte über einhundert Mal handschriftlich kopiert. Erstmals erscheint das "Bienenbuch" nun in zwei Bänden, in einer kritisch kommentierten Edition mit deutscher Übersetzung sowie einer Analyse von Werk und Überlieferungsgeschichte.