Nach einer auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Pädagogik stellt Bildung als Lehr-Lern-Prozess zugleich einen komplexen, historisch gewachsenen biopsychosozialen Prozess dar; in dem seine Bestimmung in erster Linie biologischer und letztlich soziohistorischer Natur ist, mit psychologischer Vermittlung zwischen beiden Instanzen. Tatsächlich ist das Zentralnervensystem im Allgemeinen und das Gehirn im Besonderen der Ort, an dem alle Modalitäten des Lernens und der Bildung stattfinden; Bestimmung der Merkmale und Dimensionen dessen, was gelernt werden kann, wie schnell, in welchen Grenzen und in welcher Dauer. Daher stellt das Gehirn die biologische Grundlage der Bildung dar; auf natürliche und direkte Weise durch das angeborene und instinktive Lernen, das in genetischen Informationen enthalten ist, und indirekt durch die Entwicklung biologischer Mechanismen im Gehirn zum Lernen und Ausführen sozialer und kultureller Funktionen wie Lesen und Schreiben. Durch die Plastizität des Gehirns (die Fähigkeit, sich kontinuierlich an veränderte Umstände anzupassen) verändert Bildung nicht nur den Geist, sondern jedes neue Lernen führt wiederum zu Veränderungen im Gehirn.