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  • Broschiertes Buch

Produktdetails
  • Verlag: Anabas
  • 1994.
  • Seitenzahl: 317
  • Erscheinungstermin: Oktober 1994
  • Deutsch
  • Abmessung: 204mm x 121mm x 25mm
  • Gewicht: 520g
  • ISBN-13: 9783870381646
  • ISBN-10: 3870381647
  • Artikelnr.: 04306375
  • Herstellerkennzeichnung
  • Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.08.1995

Europa

"Von Burgund zur Bourgogne" von Hans Roth. Anabas Verlag, Gießen 1994. 317 Seiten. Kartoniert mit zahlreichen Illustrationen, 38 Mark. ISBN 3-87038-164-7.

Auf den ersten Blick nimmt manches gegen das Reisebuch aus dem kleinen Gießener Verlag ein: der dunkle Titel, die langweiligen Bildlegenden der Schwarzweißfotos, die unbenutzbaren Kartenausschnitte und die zahlreichen Druckfehler. Doch vertieft man sich in den Band, dann schwinden die Vorurteile und weichen der Bewunderung, die man für die Vielseitigkeit und Überredungsgabe des Autors empfindet. Wenige Deutsche kennen sich zwischen Auxerre und Lyon besser aus als der gelernte Soziologe, Soldat und Theologe Hans Roth, der seit 1981 in Frankreich lebt. Für ihn ist die Bourgogne das Land der stillen Quellen, die große Flüsse speisen, das Land der seßhaft gewordenen steinzeitlichen Jäger, die ihre wichtigsten Zuchterfahrungen mit dem Schwein machten, dessen Därme sie bis heute zu köstlichen Würsten verarbeiten, ein "erstes Europa". Roht erzählt von Druiden, den Morvanwäldern und dem Niedergang der Waffenschmiede le Creusot; Autun, Cluny und Vézelay kommen nicht zu kurz. Seine Ansichten sind in der Regel hochspekulativ, nicht wenige halsbrecherisch und einige schlicht falsch. Zu den letzten gehört die Behauptung, Restif de la Bretonne sei ein großer Bauernschriftsteller des Auxerrois gewesen; Restifs Bedeutung liegt vielmehr darin, daß er das Auxerrois verließ und in Paris einer der ersten französischen Großstadtschriftsteller wurde. Zu den irrigen Annahmen ist auch die zu rechnen, bourguignon sei ein keltisches Wort und bedeute großes Wasserland. Es dürfte kein spätantiker Autor das Wort bourguignon zu der Zeit verwendet haben, als die Burgunden noch auf Bornholm oder in Worms saßen. Bourgogne ist eindeutig ein jüngeres Wort als das germanische Burgondie, was die keltische Etymologie über den Haufen wirft. (Kfi.)

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