Der zweite und abschließende Teil der "Die Frühen Römischen Historiker" enthält die Überreste von neun Autoren aus dem Zeitraum vom ausgehenden 2. Jahrhundert v.Chr. bis zum Ende der Republik. Die römische Geschichtsschreibung in dieser Epoche ist gekennzeichnet durch eine Ausdifferenzierung der historiographischen Gattungen. So verfasste Coelius Antipater die erste historische Monographie, die zugleich literarisch einen Qualitätssprung markierte. Die bis dahin ausschließlich gepflegte Gesamtgeschichte konnte sich in modifizierter Form behaupten; dabei waren die Werke von Claudius Quadrigarius, Valerius Antias und Licinius Macer offenbar so verschieden, dass von einer uniformen (Jüngeren) Annalistik nicht länger ernsthaft die Rede sein kann. Traditionen und Akzente dieser Werke sind in die definitive Formierung der republikanischen Geschichte durch Livius eingegangen. Mit dem ausführlichen zeitgeschichtlichen Werk Sisennas über den Bundesgenossenkrieg und die sullanische Epoche war schließlich ein Weg vorgezeichnet, der bis zu den "Historien" des Tacitus führen sollte.