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Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 6 (CH) / 1 (D), Universität Bern (Philosophisch-historisches Institut Bern), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den Judenemanzipationsgesetzen von 1867 und 1895 genossen Juden nirgendwo in Europa eine solche Gleichberechtigung wie in Ungarn. Sie waren vollwertige Mitglieder der ungarischen Nation und Gesellschaft und der wirtschaftliche Motor der "Goldenen Zeit", der Ungarn zu einer führenden Kulturnation in Europa aufsteigen ließ. Während der Jahrzehnte des…mehr

Produktbeschreibung
Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 6 (CH) / 1 (D), Universität Bern (Philosophisch-historisches Institut Bern), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den Judenemanzipationsgesetzen von 1867 und 1895 genossen Juden nirgendwo in Europa eine solche Gleichberechtigung wie in Ungarn. Sie waren vollwertige Mitglieder der ungarischen Nation und Gesellschaft und der wirtschaftliche Motor der "Goldenen Zeit", der Ungarn zu einer führenden Kulturnation in Europa aufsteigen ließ. Während der Jahrzehnte des Aufschwungs hatte sich ein einzigartiges Bündnis zwischen der ungarischen Herrscherschicht und den im einstigen Habsburgischen Vielvölkerstaat zu patriotischen Ungarn gewordenen Juden herausgebildet, wie es so in Europa kein zweites Mal existierte. Juden fieberten Seite an Seite mit den Ungarn während des Habsburgeraufstands mit, opferten sich im Ersten Weltkrieg für das ungarische Vaterland auf und trauerten zusammen mit ganz Ungarn um die im Trianonvertrag verlorenen Gebiete. Die ungarischen Juden wurden zu heissblütigen ungarischen Patrioten, die in ihr Heimatland geradezu vernarrt waren. Die Sympathie ging so weit, dass sich der nach dem Ausgleich der Doppelmonarchie gewordene Ministerpräsident Graf Gyula (Julius) Andràssy nicht weniger, sondern mehr Juden in Ungarn wünschte.Dass knapp 77 Jahre später deutsche Truppen in Ungarn einmarschieren und den von einem herangereiften ungarischen Antisemitismus angefeuerten ungarischen Holocaust auslösen würden, hatte sich niemand vorstellen können. Das während Jahrzehnten aufblühende ungarische Judentum wurde auf einen Schlag durch die deutsche Besatzung in Budapest, durch den deportationsbesessenen Reichsbevollmächtigten Edmund Veesenmayer, durch die SS-Schergen des Eichmann-Sonderkommandos und dessen ungarische Handlanger sowie durch die Pfeilkreuzlerbewegung unter dem Szalasi-Regime ausgelöscht. Davon hat sich das ungarische Judentum bis heute nicht erholt. Unter den ungarischen Juden war auch die Familie meiner Grossmutter, die den unvergleichlichen Aufstieg der ungarischen Juden miterlebte und zu Opfern des aberwitzigen Industriemords wurde. Was war der Grund dafür, dass sich dieser tragische Pendelschlag von der Emanzipation zur Deportation ereignen konnte? Wie kam es von der Emanzipation der Juden zu ihrer Deportation?
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