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In der Liebfrauengemeinde wurde am 16. April 1525 gemäß der Empfehlung Luthers die erste sogenannte »Gotteskiste« Bremens eingerichtet, in der gesammelt wurde, was gutsituierte Bürger spendeten oder ihrer Gemeinde vererbten. Mit der Schaffung von Diakonen wurde fortan die kontinuierliche Betreuung der offenen Fürsorge gewährleistet, während die geschlossene Fürsorge in Hospitälern oder Witwenhäusern vorerst in den Händen einzelner Bürger- oder Ratskommissionen verblieb. Die Einrichtung der Gotteskisten war die Geburtsstunde einer modernen Sozialfürsorge, deren Tradition sich die Diakonie der…mehr

Produktbeschreibung
In der Liebfrauengemeinde wurde am 16. April 1525 gemäß der Empfehlung Luthers die erste sogenannte »Gotteskiste« Bremens eingerichtet, in der gesammelt wurde, was gutsituierte Bürger spendeten oder ihrer Gemeinde vererbten. Mit der Schaffung von Diakonen wurde fortan die kontinuierliche Betreuung der offenen Fürsorge gewährleistet, während die geschlossene Fürsorge in Hospitälern oder Witwenhäusern vorerst in den Händen einzelner Bürger- oder Ratskommissionen verblieb. Die Einrichtung der Gotteskisten war die Geburtsstunde einer modernen Sozialfürsorge, deren Tradition sich die Diakonie der Gemeinde Unser Lieben Frauen auch nach 475 Jahren caritativer Arbeit bis heute verpflichtet fühlt. Der Historiker Dietmar von Reeken hat sich aus Anlass des Jubiläumsjahres mit der Diakoniegeschichte der letzten 100 Jahre beschäftigt. Auf 152 Seiten entsteht das Portrait einer Institution, die sich unter den Bedingungen des Wohlfahrtsstaates in vielen ihrer Ausdrucks- und Arbeitsformen gewandelt hat, ohne ihren christlichen Auftrag zu verleugenen. Von Reeken geht in seiner Arbeit nicht nur der Frage nach, welche Auswahlkriterin dem bürgerlich geprägten Diakonenamt zugrunde liegen, sondern beleuchtet auch das Selbstverständnis des ehrenamtlich tätigen Zwölf-Männer-Gremiums. In einem eigenen Kapitel wird die konkrete Arbeit der Diakonie vorgestellt, wobei sich traditionell zwei große Aufgabenfelder unterscheiden lassen: die Fürsorge für die Armen in der Gemeinde auf der einen und die Mitarbeit an der Gemeindepflege auf der anderen Seite. Außerdem kommen das nicht immer spannungsfreie Verhältnis von Diakonie und Gemeinde sowie die politische Einstellung der Diakone zur Sprache. An beiden Themen wird einmal mehr deutlich, dass die Arbeit der Liebfrauendiakonie zugleich ein Spiegelbild der sozialen und politischen Entwicklungen in Deutschland im 20. Jahrhundert ist. Materialgrundlage für diese Studien bilden vor allem die im Rahmen der Diakoniearbeit entstandenen Quellen, darunter die Protokolle der Diakoniesitzungen, Geschäftsakten und Interviews mit aktiven und Altdiakonen. Zahlreiche Abbildungen und längere Quellenzitate sorgen für Anschaulichkeit und illustrieren den Jubiläumsband.