Seit den Anfängen des Christentums waren die Christen mit der zweideutigen Natur des "Bildes" und dem Risiko des Götzendienstes konfrontiert. Die Ikonoklasten (diejenigen, die gegen die Ikonen kämpften) erklärten, dass jedes Bild mit seinem Prototyp identisch sein muss; daher ist eine Ikone ein Idol, da sie vorgibt, Gott zu sein. Für die Ikonodulen (diejenigen, die die Ikonen verehren) sind die Ikonen keine Götzen, weil sie nicht mit ihren Vorbildern konsubstantiell oder identisch sind. Der erste Teil, meines Buches "Kurze Geschichte der Ikone" bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte der Ikonen in den ersten sieben Jahrhunderten des Christentums und stellt den Streit zwischen Ikonoklasten und Ikonodulen dar. Der zweite Teil "Die Evangelien in Ikonen nach der östlich-orthodoxen Tradition" beschreibt acht Ikonen unter historischen, ästhetischen und liturgischen Gesichtspunkten. In der Schlussfolgerung betone ich die Verbindung zwischen Ikone und Inkarnation im Kontext derheutigen Orthodoxie. Die orthodoxe Kirche bemühte sich, die menschlichen Sinne, einschließlich des Sehens in ihrem Gebrauch von Ikonen, zur größeren Erkenntnis und Verherrlichung Gottes zu lenken.