Dieses Buch behandelt die Bedeutung von Resilienz für die Entwicklung von Städten und Regionen, insbesondere am Beispiel der mitteldeutschen Metropole Leipzig. Das Industriezentrum Leipzig machte nach einer gut 150-jährigen Blütezeit im Gefolge der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 einen umfassenden Transformationsprozess durch, der ab 2002 in eine Re-Industrialisierung der Stadt und in einen bis dahin nicht mehr für vorstellbar gehaltenen wirtschaftlichen und demographischen Aufschwung mündete. Diese Leipzig-spezifische Entwicklung lässt auf einen hohen Grad an Resilienz, an Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und Kraft zur 'Neuerfindung' schließen. Davon ausgehend fragen die Beiträge grundsätzlich danach, welche Faktoren eine Stadt bzw. eine Region resilient werden lassen. Sie diskutieren die Interdependenzen zwischen speziell wirtschaftlicher und allgemeiner urbaner Resilienz sowie die Relevanz von kommunalen Institutionen und Ressourcen, industriekulturellen Traditionen und unternehmerischen Innovationen für die Herausbildung resilienter Strukturen. Auch die Wahrnehmungen und Handlungspotentiale der auf (Zer)Störungen reagierenden Menschen finden Berücksichtigung. Der Vergleich zwischen den verschiedenen städtischen und regionalen Perspektiven soll den Blick auf Resilienz als komplexes, derzeit international breit diskutiertes Phänomen schärfen.
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