Examensarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: A, Norwegian University of Science and Technology (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Masterdegree in dance, Sprache: Deutsch, Abstract: Ästhetik ist heute nicht mehr das absolut gesetzte Schöne. Aber auch das Nicht-mehr-Schöne verschwand damit aus dem Brennpunkt der Debatte. Es kam in Ausdrücken wie "dynamisch", "pathetisch", "ambivalent", "abgerissen", Disharmonie und Schmerz durch die Hintertür wieder herein. Der Begriff des Schönen ist aus der Definition des Ästhetischen verschwunden. Die kontemplative Betrachtung moderner Werke ist die Anbetung des Nicht-mehr-Schönen als das Hässliche, Absurde, Groteske, Triviale und Banale. Das Schöne ist standardisiert nach dem Börsenwert. Das kennzeichnet auch Kunst. In der Vermarktung wird beides über einen Leisten gehauen: Schön, hässlich, banal, kitschig, absurd und grotesk sind definiert durch ihren Marktwert. Hier können alle auf einen Nenner gebracht werden.Der Schreckenseinbruch des Absurden ist immer ein Einbruch in das Bewusstsein auf das gelebte Selbst in seiner Vergänglichkeit. Die auf den Augenblick fixierte Schönheit lässt den Menschen allein. Hinter den Grenzen, die sich zwischen dem Schönen, Banalen, Absurden, Grotesken und dem Kitsch im Phantastischen der Fiktion und im Realitätsverlust der Modernen im Bewusstsein des Menschen vermischen, grinst auch nur wieder die Einsamkeit des Menschen vor dem Nichts. Was hier als Kitsch erfahren werden kann oder als Realitätsverwischung zwischen gelebter Wirklichkeit und Phantastik bleibt dem einzelnen Individuum überlassen. Das ist nicht mehr an der Objektivierbarkeit des Kunstwerkes auszumachen. Hier wird die Realität des Seins der Kunst als Nicht-Sein manifest. Kunst wird in sich selbst absurd.Trotzdem bleibt die Faszination vor der Kunst. Im Widerstreit und in der Unvereinbarkeit der Elemente muss Welt immer aufs Neue gefunden, gedeutet und gelebt werden. Hier zeigt sich das Schöne der Kunst als "Sichereignen der Wahrheit" (Heidegger, 1977, 69) auch in der Postmodernen und Transmodernen Kunst, womit die Schönheit im Absurden und Grotesken als "Wahrheit im Werk und als Werk" (Heidegger, 1977, 69) sichtbar wird. Das ist ein Schritt, den Heidegger selbst nicht zu gehen wagte, er wagte nicht, das Scheinen des Schönen als Wahrheit in der "Nicht-mehr-schönen-Kunst" zu erkennen.
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