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Hunderttausende ehemalige Verfolgte des NS-Regimes aus aller Herren Länder lebten nach Kriegsende als Displaced Persons auf gepackten Koffern in Deutschland. Israel Kaplan, selbst Überlebender der Shoah, ergriff die einmalige Gelegenheit: In der Zeitschrift "Von der letzten Zerstörung" publizierte er von 1946 bis 1948 zahlreiche ihrer Zeugnisse. Er und etliche Mitstreiter trugen Ghettolieder zusammen, dokumentierten Witze und ghettosprachliche Ausdrücke. Sie schufen so ein Forum für eine Alltags- und Kulturgeschichte der Shoah und würdigten jüdischen Widerstand Jahrzehnte bevor sich die…mehr

Produktbeschreibung
Hunderttausende ehemalige Verfolgte des NS-Regimes aus aller Herren Länder lebten nach Kriegsende als Displaced Persons auf gepackten Koffern in Deutschland. Israel Kaplan, selbst Überlebender der Shoah, ergriff die einmalige Gelegenheit: In der Zeitschrift "Von der letzten Zerstörung" publizierte er von 1946 bis 1948 zahlreiche ihrer Zeugnisse. Er und etliche Mitstreiter trugen Ghettolieder zusammen, dokumentierten Witze und ghettosprachliche Ausdrücke. Sie schufen so ein Forum für eine Alltags- und Kulturgeschichte der Shoah und würdigten jüdischen Widerstand Jahrzehnte bevor sich die nichtjüdische Holocaustforschung zaghaft dieser Themen annahm.Mit dieser Edition wird dieses einmalige Projekt erstmals vollständig und kommentiert außerhalb des Jiddischen zugänglich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hans Holzhaider beginnt seine Besprechung mit einem Ausnahme-Dokument aus dieser Sammlung, nämlich mit dem Bericht einer mutigen Münchnerin, die bei ihrer Heirat zum Judentum konvertiert war und nach dem Tod ihres Mannes trotz der einsetzenden Drangsalierungen mit ihren zwei Kindern dabei blieb - und sich wehrte. Ein erfrischender Bericht, so stellt er fest, während die meisten anderen furchtbare Schilderungen von Grausamkeiten besonders in Osteuropa enthalten: "Stoff für Albträume" nennt er sie. Die Jüdische Historische Kommission hatte 1946 aufgerufen zum Sammeln von Augenzeugenberichten, so informiert Holzhaider, aus Sorge, dass die Gräueltaten vergessen würden; ihre nur kurze Zeit existierende Zeitschrift hat etwa ein Zehntel des Materials veröffentlicht. Nach Auflösung der Zeitschrift wurden die in den über siebzig Auffanglagern der amerikanischen Zone gesammelten Zeugnisse nach Yad Vashem verschifft, erst heute, so der Rezensent, kann die allgemeine Öffentlichkeit dank dieses Buches etwas davon lesen.

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