In diesem Buch wird die Transformation der Metaphysik zur Metahistorik, wie sie Max Müller (1906-1994) vollzogen hat, untersucht. In Auseinandersetzung mit der Metaphysik verschiedener Philosophen stellt Max Müller die metaphysischen Fragen, vor allem die Frage nach dem Sein und dem Sinn des 'Ist', geschichtlich: Sein wird als Geschichte verstanden.Vor metahistorischem Hintergrund wird das 'Ist' des Menschen als Zusammenspiel von Natur, Geist und Geschichte betrachtet. Der dabei an den Menschen ergehende geschichtliche Anspruch wird in der Form des 'historischen Imperatives' deutlich. Der Mensch soll sich in seiner Geschichte als Person verwirklichen: Er erfährt Freiheit als geschichtliche Aufgabe.Aus dem Text: 'Sein als Geschichte ist auf Freiheit verwiesen, so daß Freiheit als anthropologisches Thema zugleich immer ein metaphysisches Thema ist: Die Metahistorik ist geschichtliche Freiheitsmetaphysik. Als solche fordert sie den einzelnen Menschen. Im 'historischen Imperativ' erfährt der Mensch den an ihn jetzt, individuell ergehenden, einmaligen Anspruch. Er muß zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen und sich in der Entscheidung binden, um etwas, vor allem sich selbst zu gestalten. Die Verwirklichung seiner selbst ist für den Menschen eine ständige Aufgabe: In diesem Sinne betont Max Müller die 'Personwerdung' des Menschen durch seine Werke.'