Dieses Buch ist die Zusammenfassung der Studienarbeit des Autors im Fach Philosophie. Es soll eine Reflexion über das abendländische philosophische Denken darstellen und vor allem die von Levinás entwickelte Kritik an der Totalitätsphilosophie hervorheben, die dieser Tradition zugrunde liegt und die den Anderen auf das Gleiche reduziert hat und zu einem Hindernis für das ethische Leben - die Offenheit und Akzeptanz des Anderen - geworden ist. Er will zeigen, dass ethisches Leben nur möglich ist, wenn das Gleiche (Ich) auf den Ruf der Sensibilität gegenüber dem Anderen antwortet. Daraus ergibt sich die Begegnung mit der Exteriorität und die Möglichkeit ethischer Intersubjektivität - eine Beziehung zum Antlitz des Anderen, die die Religiosität als Sehnsucht nach dem unendlichen Gott weckt, der sich im Antlitz des Anderen und in seinem Leiden offenbart, und die im Gleichen den Sinn des Handelns weckt, um auf das Geschrei des leidenden Anderen zu antworten. Levinás nennt diese Beziehung Religion - eine Begegnung zwischen dem Gleichen und dem Anderen, in der sich beide in der Beziehung bewahren, ohne sich gegenseitig zu vernichten. In diesem Sinne kann die Religion nur in der ethischen Begegnung mit dem Anderen gedacht werden, denn durch ihn kommt Gott zur Idee des Selbst.