Die Tatsache des Fremd-Seins des Menschen seiner Um-Welt gegenüber erzeugt das Bedürfnis, diese ursprüngliche Spaltung zu überwinden. Zeitlich und logisch sind beide gleichzeitig gegeben: Das Ich kann ohne den Rahmen der Um-Welt sich selbst nicht bewusst sein; diese Um-Welt wiederum kann nicht als die Um-Welt eines Ichs gelten, ohne dass ein Ich sie als seine Um-Welt wahrnimmt. Vor diesem Hintergrund wird das Bedürfnis, sich in diese Um-Welt zu integrieren, existenziell, also wesenhaft für das persönliche menschliche Dasein: Welche Stellung hat der Mensch in einer Wirklichkeit, die ihm fremd ist? Was hat sein Leben mit dieser Wirklichkeit zu tun? Inwiefern geht sie ihn an? Welche Art der Beziehung besteht zwischen seinem Wesen als Mensch und als Individuum bzw. Person und zwischen der Wirklichkeit, die von ihm vollkommen unabhängig ist? Oder ist etwa alles, vor allem das eigene Leben, so wie Kohelet ("Prediger") zunächst behauptet, sinnlos, bedeutungslos und bestandlos ist? Wie lassen sich die oben genannten Fragen klären? Wenn der Mensch ein integraler Teil der Wirklichkeit sei, der er zunächst als Fremder gegenübersteht, so muss diese Klärung mit der Auseinandersetzung um die Erkenntnis-Bestimmung der Wirklichkeit beginnen und so den Menschen erkenntnismäßig immer näher zu sich selbst führen. Für diese Art der Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst und mit der Welt steht von Anfang an seit Jahrtausenden der Name 'Philosophie'. Der philosophischen Klärung dieser existenziellen Fragen ist das vorliegende Buch gewidmet.