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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Neues Testament), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Aufklärung begreift sich der Mensch als Subjekt seines Schicksals. Er allein ist verantwortlich für das gelingende Leben. Mittels seines Verstandes rationalisiert er das Übersinnliche und versteht den Menschen und die Welt als mess- und berechenbar. Neben dem mechanistischen Modell der Schulmedizin entstand so unter anderem die subjektivistische Anschauung von Krankheit als Ausdruck eines unbewältigten oder…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Neues Testament), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Aufklärung begreift sich der Mensch als Subjekt seines Schicksals. Er allein ist verantwortlich für das gelingende Leben. Mittels seines Verstandes rationalisiert er das Übersinnliche und versteht den Menschen und die Welt als mess- und berechenbar. Neben dem mechanistischen Modell der Schulmedizin entstand so unter anderem die subjektivistische Anschauung von Krankheit als Ausdruck eines unbewältigten oder verfehlten Lebens. Aus jener Tradition heraus versteht die Psychoanalyse geistige Krankheit als 'Projektion' verdrängter innerer Gefühle oder Konflikte, deren Heilung durch verstandesmäßiges Begreifen des Verdrängten erhofft wird. Die Evangelien des Neuen Testaments erklären dagegen viele Formen psychischer - und auch physischer - Krankheit mit Besessenheit. Dabei handelt es sich gewissermaßen umeine 'Introjektion', d.h. die Einwohnung eines dem Individuum gegenüber äußerlichen Geistes in dessen Innerem. Der Mensch ist dann zunächst Opfer eines von außen hereinbrechenden Schicksals. Während die gesamte altorientalische und jüdische Antike apotropäische Riten zur Abwehr des Dämonischen wie auch Praktiken der Dämonenvertreibung kannte, eröffnet die neutestamentliche Anschauung eine neue Dimension. Einzig wirksam sind demnach nicht kultische Reinheitsriten, sondern die Hinwendung zu Gott und seinem Heil. Dies gilt nicht nur in Bezug auf dämonische Besessenheit, sondern vor allem für die teuflische Versuchung. Besonders der Evangelist Lukas sucht hier eine Balance zwischen Ausgeliefertsein und Eigenverantwortung des Menschen.
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